Full text: Das Grubenunglück zu Reden, Kreis Ottweiler, am 28. Januar 1907

25 
fand 
tirch⸗ 
Wem⸗ 
dorgen 
chael 
neinen 
onnte, 
et am 
Aus⸗ 
ntische 
ereilt. 
önigl. 
n zwei 
Treitz 
ums 
eigent⸗ 
Lands⸗ 
„Herr 
Ortes 
onnten 
vo die 
Leid⸗ 
wveiten 
feier— 
liche Totenamt, dem der hochw. Herr Bischof mit vielen Geist— 
lichen aus nah und fern beiwohnten. 
Nach dem Evangelium bestieg Se. Bischöflichen Gnaden 
die Kanzel und hielt an die Trauerdersammlung eine 
ergreifende Ansprache. 
Der hochw. Redner ging aus von der entsetzlichen Kata— 
strophe, die unbesagbares Leid über so vicle Familien, ja 
über die ganze Gegend gebracht habe. Allen Angehörigen 
der 150 braven Bergleute möchte er gern sein innigites Bei— 
leid bezeigen, da er als Vater der Diözese in der Stunde 
der Trübsal seinen Kindern nahe sein müsse, um fie zu trösten. 
Wo aber sei in so großem Schmerz ein Balsam, ein Trost 
zu finden, wo Linderung für die tiefen Wunden? Der Meensch 
in seiner Ohnmacht könne nur schweigen vor der Majestät 
des Todes, der so viele kraftvolle Herzen mit einem Schlage 
zebrochen! Der Priester ist als Engel des Trostes von Gott 
gesandt, um Balsam und Oel zu träufeln in die gebrochenen 
Herzen; er bringt am Altar das hl. Opfer dar für die Seelen— 
uhe der Verstorbenen und so habe auch er gleich die erste 
yl. Messe nach Empfang der Schreckenskunde für die wackern 
Bergleute gelesen, die in treuer Pflichterfüllung ihres Berufes 
den Tod fanden, und er werde noch weiter für sie beten. 
Der hochw. Herr führte dann die Trauernden zum 
Vaterherzen Gottes, der auch hier nicht aufhört, Liebe und 
Barmherzigkeit zu erzeigen. Er hat nach uneriorschlichem 
Ratschlusse das schreckliche Unglück geschehen lassen, aber er 
sat auch gedacht seiner Kinder, und nur er weiß, was zwischen 
Katastrophe und Tod in den Seelen der Einzelnen an voll— 
'ommener Liebe und Reue durch seine Gnade wirksam ward. 
Mit Freuden habe er gelesen, wie man einen sogar mit ge— 
alteten Händen aufgefunden habe, ein Beweis, daß die Ver— 
inglückten noch in letzter Stunde an ihren Gott gedacht 
jätten. Sodann erinnerte der Bischof an Marias Mutter— 
serz, die in jedem Ave ausdrücklich angefleht wird für die 
Stunde des Todes. Und was die Mütter ihren Sohnen 
nicht mehr schenken konnten in der Todesnot, wird Maria 
hnen erfleht haben. Nach diesen Worten des Trostes machte 
ich der hochw. Redner zum Anwalt für die Seelen der 
Kerunglückten. „Erbarmet euch meiner, erbarmet euch meiner, 
venigstens ihr, meine Freunde!“ so riefen sie uns aus der
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.