Full text: Das Grubenunglück zu Reden, Kreis Ottweiler, am 28. Januar 1907

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des angesammelten trockenen Kohlenstaubes um so schrecklicher 
in ihrer Wirkung war. 
Von welch außerordentlich großer Bedeutung eine voll— 
ständige und ausgiebige Berieselung der Grubenräume ist, zeigte 
die im Sommer 1902 in Grube Camphaujsen erfolgte Schlag— 
wetterexplosion. Wären die dem Explosivherd zunächst liegenden 
Baue nicht besonders gut berieselt gewesen, wer weiß, welchen 
Umfang auch diese Explosion angenommen hätte, so aber blieb 
sie auf ihren Entstehungsherd beschränkt. Das Oberberg— 
amt in Bonn hat nun am 13. Februar dieses Jahres be— 
schlossen, daß die Berieselung in den Kohlenbergwerken stets 
bor der Einfahrt der Schicht zu erfolgen habe und nicht wie 
bisher nach Einfahrt, um ev. Unglücke in Bezug auf Kohlen— 
ttaubexplosionen nach Möglichkeit zu verhindern. 
Die beste Sicherung bleibt daneben eine gute Wetter— 
führung, d. h. die reichliche Zuführung frischer Luft. Im 
allgemeinen müssen sämtlichen belegten Bauen einer Grube so 
viel frische Wetter zugeführt werden, daß das Atmen beschwerde— 
frei ersolgt und Leben und Gesundheit der Belegschaft nicht 
durch Ansammlung schädlicher Luftarten gefährdet oder durch 
zu hohe Wärme beeinträchtigt wird. Für die Schlagwetter— 
gruben sind besondere Bestimmungen getroffen, die entweder 
eine gewisse Menge frischer Wetter in der Minute für jeden 
Mann der Belegschaft oder für jede Tonne der täglichen 
Kohlenförderung fordern. So muß z. B. nach einer Berg— 
polizeiverordnung des Königlichen Oberbergamtes in Bonn, 
desgleichen nach der Allgemeinen Bergpolizeivorschrift für das 
Königreich Sachsen die Menge der jeder unterstellten Schlag— 
wettergrube zuzuführenden frischen Wetter mindestens zwei 
Kubikmeter auf den Kopf der größten unterirdischen Belegschaft 
einer Schicht betragen. Ein Pferd wird hierbei gleich vier 
Mann gerechnet. Aufgabe der Betriebsverwaltung ist es nun, 
durch gute Ventilation dafür zu sorgen, daß diese Wetter— 
mengen sämtlichen Bauen zugeführt werden. Spezielle Auf— 
gabe eines besonderen, auf jeder Grube angestellten Wetter— 
Steigers ist es, in bestimmten Zeitabschnitten festzustellen, ob 
die in jeden Grubenbau einströmende frische Wettermenge ge— 
nügend ist, d. h. das Wetterquantum zu messen. Arbeiten 
z. B. in einem Stoßbau (bergmännische Arbeit) 10 Mann 
in einer Schicht, so muß die in einer Minute zuströmende 
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