Full text: Das Grubenunglück zu Reden, Kreis Ottweiler, am 28. Januar 1907

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Licht zur Explosion kommen. Um daher eine Arbeitsstelle 
auf das 
Vorhandensein von Schlagwettern 
zu prusen, bedient man sich der Sicherheitslampe. Zur Be— 
obachtung verkleinert man durch Heraufschrauben des Dochtes 
die Flammen der Lampe, so daß nur ein winzig kleines 
Flämmchen dem Auge sichtbar wird. Infolge des geringen 
spezifischen Gewichtes (0,06) finden sich die Schlagwetter an 
der Firste. Die Lampe wird vorsichtig an die Firste gebracht. 
Sind nun Schlagwetter vorhanden, so schlängelt sich um den 
Cylinder der Lampe eine bläuliche Flamme. Gerade bei 
diesem Verfahren muß die größte Vorsicht obwalten; denn 
ein heftiges Zurückreißen oder gar ein Fallenlassen der 
Lampe, was namentlich jungen, unerfahrenen Bergleuten selhr 
leicht passiert, würde die Gase zur Entzündung bringen. Oft 
ist es der kleinste Umstand, durch den eine Schlagwetter— 
explosion herbeigeführt wird, wodurch das Leben so manches 
braven Bergmannes vernichtet wird. So hat denn auch die 
berabaupolizeiliche Kommission auf Grube Reden eine Schlag— 
wetterexplosion festgestellt, die dann den aufgewirbelten Koh— 
lenstaub zur Explosion brachte. Der 
,Kohlenstaub 
hat die Eigenschaft, daß bei seiner plötzlichen Erhitzung, z. B. 
bei einer kleineren, an und für sich unbedeutenden Schlag— 
wetterexplosion, plötzlich die flüchtigen Bestandteile (Gruben— 
gas, frei werden und mit der vorhandenen atmosphärischen 
Luft ein sehr gefährliches Schlagwettergemenge bilden, das in 
den meisten Fällen durch die nach der Explosion zurückge— 
bliebenen Flammenerscheinungen zur Entzündung gebracht 
wird. Die nach jeder Kohlenstaubexplosion vorgefundenen 
Koksperlen und vergleichende Analysen zwischen diesen und 
dem unversehrten Koblenstaub beweisen, daß immer eine plötz 
liche Entgasung des Staubes stattgefunden hat. Die gefun— 
denen Kolsperlen in Reden bestätigen darum die Ansicht, daß 
auch hier der Kohlenstaub zum Verhängnis geworden ist. 
Die Verbrennung der Staubteilchen erfolgt mit allen 
Erscheinungen einer Explosion. Das Ergebnis der Verbren— 
nung sind Kohlensture und unvollkommen verbrannte Kohlen— 
toif-Verbindangen, namentlich das giftige Kohlenoxydgas, 
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