Landesbeschreibung von 1684
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zuerhalken; es ist notwendig, sie offen zu legen. Die Einwohner
haben versprochen, sie so bald wie möglich nach ihrer Heu- und
sonstigen Erntearbeit instand zu setzen. Es fehlen 2 Wegweiser auf
dem Ortksbann.
Das Dorf Dörrenbach.
Daselbst befindet sich eine nicht wiederaufgebaute, doch inzwischen
überdachte Kirche. Vor den großen Kriegen hatte der Ort 11 Häuser,
welche von 7 Landwirten und im übrigen von Tagelöhnern (ma-
noeùdvres) bewohnt waren, die nur wenig Grundbesitz hakken. Etwa
25 Jahre lang ist der Ort aufgegeben gewesen und in den letzkten
Kriegen wiederum niedergebrannt und zerstört worden. Seitdem ist
er wiederaufgebaut worden, wie folgt:
Wendel Müller, Landwirt, hält 2 Kühe, davon eine miet—
weise.
Seit 4 Jahren hat er damit begonnen, sein Haus nebst Scheune
wiederaufzubauen. Hierzu gehören noch 10 Gärken, von denen er
nur 5 pflanzt; während die anderen 5 im Genuß seines ee
Ludwig Gunst stehen. Zu dem Besitztum gehören ferner an pflug-
baren Ländereien, die zum Teil brach liegen, 18 Morgen. Hiervon
fallen auf ihn augenblicklich 9 und auf seinen vorgenannten
Schwager ebenfalls 9 Morgen und zwar seit 1683. Er besitzt den
Genuß der genannten Ländereien infolge Schenkung.
Er hat angesäet mit Roggen 7 Worgen und in den Hecken
1 Worgen; ferner mit Hafer auf den genannten Ländereien 3 Mor—
gen, mit Gerste und mit Weizen 1 Worgen.
2. Der bereits genannte Ludwig Gunst hat sich vor einem Jahre
in dem Orke niedergelassen. Er soll in dem vorgenannten Hause
Wohnung nehmen und der Grundbesitz soll in 4 Teile getkeilt
werden.
Ludwig Gunst hat mit Roggen angesäet auf Aeckern, die er ge-
pachtet hat, 4 Morgen und in den Rokhecken 16 WMorgen; d
mit Hafer auf seinen vorgenannken Aeckern sowie auf Pachtland
3 Worgen, mit Gerste auf seinen Aeckern und mit Weizen
1 Worgen.
Er hält auch 2 Kühe mietweise.
In gemeinschaftlichem Besitz befinden sich ferner zum Teil noch
brachliegende Wiesen, die 14 Wagen Heu einbringen.
3. Hans Peter Nieß, Landwirt, hält 3 Kühe, von denen eine
ihm gehört.