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Landesbeschreibung von 1684
hätten da sein sollen; die Einwohner erklärten hierzu, solche gesetzt
zu haben, die jedoch von unbekannter Hand herausgerissen worden
wären.
Das Dorf Fürth
bestand ehedem vor den großen Kriegen aus 26 Häusern, die teil-
weise von 10 Landwirken und keilweise von Handwerkern bewohnt
waren, die nur wenig Grundbesitz hatten. Es ist zerstörk und
niedergebrannt worden in diesen Zeitläufften und war während
eines Zeitraumes von 25 Jahren aufgegeben. Der Ort ist während
der letzten Kriege wiederum niedergebrannk und darnach wieder—
aufgebaut worden, wie folgt. Die Kirche ist nicht wiederhergerichtet,
sondern nur überdacht worden. Die dem Landesherrn gehörige
Mühle ist noch nicht wiederaufgebaut worden.
1. und 2. Jakob Wagner, Schöffe und Landwirk, hat 3 Pferde.
Sein Sohn, Hans Jakob Wagner, wohnt bei ihm.
Vor 5 Jahren hat er sein Haus wiederaufbauen lassen. Die
2 Scheunen hat er noch nicht wiederhergerichtet. Es gehören ihm
b Gärtken und an pflugbaren Ländereien, die er urbar gemacht hak,
18 Morgen.
Er hat angesäet mit Roggen auf seinen Aeckern 8 Morgen und
in den Rothecken 120 Morgen; ferner mit Hafer keils auf eigenen,
teils auf anderen Aeckern 8 Worgen, mit Gerste WMorgen und
mit Weizen 1 Worgen.
Seine Wiesen bringen ihm 10 Wagen Heu ein. 2 Wiesen mit
einem Ertrag von 1 Wagen Heu hat er von dere Kirche gepachtet.
Dem vorgenannken Hans Jakob Wagner gehören ein Bauplatz
für Haus und Scheune mit 3 Gärken und an pflugbaren, urbar ge—
machten Aeckern 5 Morgen sowie an gerodeken Wiesen für etwa
2 Wagen Heu.
3. Wilhelm Linxweiler, Landwirt, hält 2 Pferde und 2 Kühe.
Vor 214 Jahren hat er sein Haus, jedoch nicht die Scheune,
wiederaufbauen lassen. Es gehören ihm 10 Gärken, die zum Teil
noch nicht urbar gemacht sind, und an pflugbaren Ländereien, die
er urbar gemacht hat, 25 Morgen.
Er hat angesäet mit Roggen auf seinen Aeckern 10 und in den
Rothecken 196 Morgen, ferner mit Hafer 10 Worgen, mit Gerste
und Weizen je 1 Morgen.
Seine gerodeten Wiesen bringen ihm 16, seine nicht gerodeten
—A Wagen Heu ein. Sein ganzer Besitz ist der Kirche ver—
pfändet.