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Einleitung
Suchens und Forschens nach und für seine Familie ist allein schon
Lohn, der reichlich lohnet.
In Anbetracht des Charakters dieses Buches, als eines Quellen—
buchs von ältkesten Einwohnerverzeichnissen, wurde in den An—
merkungen nur Notwendigstes erläutert und einiges Illustrative
gebracht. Deshalb wurde auch aus den Kirchenbüchern, der vor—
nehmsten Quelle der Familienforschung, so gut wie nichts wieder—
gegeben; dies verbot schon die Raumfrage. Drei Ausnahmen zu
machen erschien indessen angebracht. Unsere alten einheimischen
Familiennamen hakten bisher noch keine hinreichende Deutung ge—
funden. Hierzu bedurfte es des Germanisten, der zugleich als Ein—
heimischer die Dialekte der Landschaft beherrscht und deren alte
Flurnamen wissenschaftlich erforscht hat. DBr. Ludwig Prinz zu
Köln, auf den diese Eigenschaften in besonderem Mäße zukreffen,
hat sich der gestellten Aufgabe in Abschniktt XXIII des Buches mit
ausgezeichneter Sachkenntnis und der vorliegend gebotenen, muster—
gültigen Kürze dankenswerker Weise unkerzogen. Karl Schwingel,
der bekannte Ottweiler Heimatforscher, hal zur Ausschmückung
des Titelblattes seine Sammlung alter heimischer Hauszeichen
zur Verfügung gestellt, sie selbst gezeichnet und auf Seite XVI und
folgenden erläutert. Das Buch hat dadurch sowie durch Zugabe
weiterer, vorzüglicher Originalzeichnungen eine werkvolle Be—
reicherung erfahren. Die im Jahre 1870 erschienene Häuser- und
Familienchronik der Stadt Ottweiler, ein einzigartiges sippen—
kundliches Werk, konnte bisher infolge Fehlens eines eingehenden
Personenverzeichnisses nie voll ausgenutzt werden. Diesem Uebel—
stand hat die Bearbeitung Frau Beers und Herrn Burgards,
des unter Nr. XXIV gebrachten Registers nunmehr abgeholfen.
Der Sinn und die Liebe der Bevölkerung unseres Gebiets für
ihre Heimat und Geschichte hat sich bereits in den Vierziger
Jahren, des 19. Jahrhunderts in der Gründung des Vereins für
Geschichte und Altertum zu Ottweiler ausgewirkt, dessen und seiner
treibenden Kraft, Pfarrer Anton Hansen, wir noch heute für
seine großartigste Hinterlassenschaft, die bereits oben gewürdigte
„Häuser-und Familienchronik der Stadt Otkweiler“ aus dem Jahre
1870, dankbar gedenken. Nach Auflösung des Vereins in den sieb-
ziger Jahren des vorigen Jahrhunderts sind in seine Fußstapfen
getreken: der Historische Verein für die Saargegend zu Saarbrücken,
der von unserem großen Heimatforscher, Studienprofessor Ludwig
Blatter, begründete Verein für Vaturschutz und Heimatpflege,
jeht Arbeitsgemeinschaft für Heimatpflege im Kreise Otkweiler, und
die Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde, Ortsgruppe Saar—
brücken. Durch das Dritte Reich, dem hohen talkräftigen Förderer