Einleitung
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Beibehaltung der alten Ausdrucksweise sollte dem Leser eine An—
schauung von der Sprechweise seiner Altvorderen gegeben werden.
Nur einige kleine Abänderungen — Ausschreiben von Abkür—
zungen, Schreiben von Vor- und Familiennamen mit großen An—
fangsbuchstaben — sind zwecks besseren Verständnisses für den
alte Urkunden nicht zu lesen gewohnten Volksgenossen vorgenom—
men. Aus dem gleichen Grunde ist sodann noch eine wesenkliche
Aenderung des Texkes vorgenommen worden. Sie besteht in der
Hervorhebung aller, auch nur vermutbaren Familiennamen, durch
Sperrdruck. Bieses Wagnis glaubte der Herausgeber zur Erhöhung
der Brauchbarkeit der Buches und, wie gesagt, im Inkeresse des
einfachen Landsmannes vornehmen zu müssen. Während nämlich
bei den nach der Zeit des 30jährigen Krieges vorkommenden
Namen die Unterscheidung von Ruf- und Familiennamen unschwer
sich treffen läßt, ist dies hinsichtlich der Namen der älkesten Listen
bisweilen mit Schwierigkeiten verknüpft. Die Bezeichnung einer
hier aufgeführten Person besteht oft aus einem oder mehreren
Ruf- oder Vornamen, oder aus einem Rufnamen in Verbindung
mit einem Berufsnamen, oder aus einer Berufsbezeichnung
allein. Der Herausgeber versuchte in diesen Fällen im Wege des
Vergleichs oder aus eigener Sachkenntnis den Familiennamen zu
ergründen und durch Sperrdruck hervorzuheben, selbst wenn der
Familienname erst im Entstehen war. Hinsichtlich der in unseren
ersten Listen lediglich mit ihrem Beruf allein oder in Verbindung
mit einem Rufnamen gekennzeichneten Personen („der Müller“,
„der Schreiner Hans“ oder „Schneiders Jakob“) ist zu bemerken,
daß diese oder ihre Vorfahren den erwähnten Beruf zunächst auch
takfächlich ausgeübt haben und nach diesem ihrem Beruf genannt
worden find. Hakte die betreffende Person noch keinen anderen
feststehenden Familiennamen, so blieb als solcher die Berufs—
bezeichnung an der Person und ihren Nachkommen hafken, zumal
der Beruf, da damals ein oder mehrere Söhne kraditionsgemäß den
väterlichen Beruf ergriffen, an Haus und Familie hing. Wenn au—
ßerdem die Familie, wie es nicht seltken der Fall war, einen Bei—-,
Ueber- oder Spitzname führke, so kam es vor, daß der Uebername
bei einem anderen Sohne feststehend, deh. Familienname wurde,
zwei Brüder also verschiedene Familiennamen führken. Man sieht
schon hieraus, wie schwierig die Bestimmung des richtigen Familien-
namens ist und eine 100prozentige Sicherheit des Herausgebers
nicht geleistet werden kann. Wer also einen Namen der hier an—
gedeuteten Art besitzt, wird eines sorgfältigen Studiums des ge—
samten Listeninhalts, jedenfalls was die 11 ersten Listen anbelangk,
nicht ganz enthoben. Der Reiz und die Freude des eigenen