Full text: Hundert Jahre Neunkircher Eisenwerk unter der Firma Gebrüder Stumm

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Holzkohle nur noch beizumischen. Mittelst einfacher Pferde— 
fuhren wurde ihr der Koks zugefahren. 1825 brachte 
sie es bereits auf 1500 Fuder. 1829 waren es ihrer 
1800 geworden. Beim Hochofenbetriebe setzte man allent— 
halben nun einen Teil Koks zu. Selbst im Hochwald und 
Soonwald stieg der Kokszusatz. An der Saar war er 
bereits etwas größer als dort, aber jede Steigerung des 
Vomhundertsatzes brachte neue Schwierigkeiten in der Eisen— 
erzeugung und mehrte die Bruchstellen. Erst ganz langsam 
vermochte man diese Übel zu überwinden. Dazu wurden 
die Spateisensteinlager seltener und der bergmännische Abbau 
des Roteisensteines teurer. Ein Viertel bis ein Drittel 
aller Arbeiter, welche die Hütte beschäftigte, waren jetzt 
Erzbergleute, die Fuhrleute ungerechnet. Nach Nassau und 
nach dem Siegerland hinüber, wo es noch abbauwürdige 
Erze die Fülle gab, konnte man wohl mit Grund neidisch 
bhlicken. Erst seit zwanzig Jahren hatten die Gebrüder Stumm 
Neunkirchen in Besitz. Den größten Teil ihres Vermögens 
hatten sie in das Werk gesteckt, und schon schien ihnen der 
Boden unter den Füßen zu schwinden, auf dem die Eisen— 
verhüttung an der Blies ruhte. Es galt, einen neuen 
Boden dafür zu finden, oder es war für immer zu Ende. 
Unter solchen Umständen hieß es den Kopf hoch halten und 
eifrigst fpähen, sich alle technischen Neuerungen zunutze zu 
machen, wenn man im Wettbewerb mit günstiger gelegenen 
Werken nicht untergehen wollte. Vater und Sohn Stumm 
widmeten sich dem Werke mit aller Tatkraft und suchten 
dasselbe technisch in jeder Weise zu heben. 1824 war bei 
Neuwied der erste Puddelofen in Deutschland gebaut worden 
und 1825 die erste kalibrierte Walzenstraße. 1831 bauten 
Vater und Sohn in der Erwartung, daß dem Puddeln 
die nächste Zukunft gehöre und der gleichmäßige Walzen—
	        
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