für das deutsche Haus Stumm so ungünstig wie möglich.
Schon Fürst Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken
(1740- 1768) hatte 1753 mit einer französischen Gesell—
schaft in Paris ein Abkommen getroffen und ihr den
gesamten Bergbau seiner Lande außer demjenigen der Eisen—
erze übertragen. Fürst Ludwig (1768 -1794) ging darin
noch weiter. Von 1776 an verpachtete er jede Eisenhütte
beim Erlöschen des Pachtes an die französische Gesellschaft
Le Clerc, Joly et Compagnie. 1782 wurde auch das
Neunkircher Eisenwerk ihr übergeben. Die französische
Regierung verpachtete es dann nach ihrer Besetzung des
Landes weiter, und von ihr erwarben es durch ein Mittels—
haus zugleich mit der Halbergerhütte und der Fischbacher—
hütte endlich 1806 die drei Gebrüder Stumm, welche
zusammen eine offene Handelsgesellschaft unter der Be—
zeichnung Firma Gebrüder Stumm bildeten. So kam es
nicht nur zum ersten Male in die Hände privater Besitzer,
welche nicht mehr wie die Pächter nach Ablauf einer bestimmten
Zeit um ihrer Hände Arbeit gebracht werden konnten, sondern
auch an Männer, welche in Eisenhütten und Hammerwerken
groß geworden waren und solche schon im Hunsrück zu
hoher Blüte gebracht hatten und welche die Mittel besaßen
es durch Neuanlagen groß zu machen. Sie kauften es
freilich in schwerer Zeit, während Deutschland kraftlos
darnieder lag und das alte Reich in Trümmer ging und
während ein französischer Kaiser dem Lande gebot und das—
selbe schwere Lasten zu tragen hatte. Es war ihnen und
den Söhnen, Enkeln und Urenkeln aus ihrem Hause beschieden,
auf dem für kurze Zeit dem Heimatlande entrissenen Boden
ein Bollwerk deutschen Industriefleißes aufzurichten, das
den deutschen Söhnen, die dem Befreiungskriege entgegen
wuchsen, nicht nur Brot gab, sondern auch die Muskeln