Eisensteins. Wenn die Herrschaft jährlich die fünftausend
Klafter Holz umsonst lieferte, die es verbrauchte, trug es
tausend Gulden Pacht. In der zweiten Hälfte des acht—
zehnten Jahrhunderts erfuhr es bedeutende Erweiterungen
und trug schließlich einen Jahrespacht von 3600 rheinischen
Goldgulden. Schon 1770 galt das Neunkircher Eisenwerk
als Sehenswürdigkeit. So besuchte es Goethe im Sommer
dieses Jahres von Straßburg aus mit ein paar Freunden,
als er über Saargemünd nach Saarbrücken und von
da über Dudweiler und Neunkirchen nach Zweibrücken
reiste. Er schildert, wie ihn und seine Freunde bei ein—
brechender Finsternis, „unweit Neunkirch“ ein überraschendes
Feuerwerk anzog. „Denn wie vor einigen Nächten, an
den Ufern der Saar, leuchtende Wolken Johanniswürmer
zwischen Fels und Busch um uns schwebten, so spielten
uns nun die funkenwerfenden Essen ihr lustiges Feuerwerk
entgegen. Wir betraten bei tiefer Nacht die im Talgrunde
liegenden Schmelzhütten und vergnügten uns an dem selt—
samen Halbdunkel dieser Bretterhöhlen, die nur durch des
glühenden Ofens geringe Offnung kümmerlich erleuchtet
werden. Das Geräusch des Wassers und der von ihm
getriebenen Blasbälge, das fürchterliche Sausen und Pfeifen
des Windstroms, der, in das geschmolzene Erz wütend,
die Ohren betäubt und die Sinne verwirrt, trieb uns
endlich hinweg, um in Neunkirch einzukehren, das an dem
Berg hinauf gebaut ist.“