Full text: Geschichte der Abtei Wadgassen

512 6. Kriegsereignisfe ec. in Anlehnung an die Gesch'chte der Saarbrücker Grafen. 
übernahm, während Sigebert die elsässischen Allodien und Lehen erhielt. 
Dieser nahm unter dem elsässischen Adel eine hervorragende Stellung ein; 
er und seine Nachkommen legten sich die Bezeichnung Grafen vom Elsaß 
bei. Später nannten sie sich auch von ihrer Burg Werd an der Ill. 
Von den Grafen von Werd stammen die Herren von Ochsenstein und die 
Herren von Rixingen und Forbach ab. Sie sind uns bekannt geworden, 
durch die vielen Schenkungen, welche sie dem Familienkloster Wadgassen 
zugewendet haben. Die 1115 hierselbst erbaute Kapelle scheint die Grab— 
stätte des Ahnherrn Sigebert gewesen zu sein. 
Graf Friedrich. 1115 ?1135. 
In einer Urkunde des Erzbischofs Adalbert von Mainz, um das Jahr 
1118, werden die Brüder Sigebert und Friedrich Grafen von Saarbrücken 
genannt. Wann die Grafen des Saargaues mit der Burg Saarbrücken 
belehnt wurden, ist jedoh nicht bekannt. Jener Bischof von Mainz, 
Adalbert, war auch ein Bruder des Grafen Friedrich und als Erzkanzler 
des Reiches einer der mächtigsten Fürsten seiner Zeit. Er spielte eine 
bedeutende Rolle in dem damals herrschenden Investiturstreite in Deutsch— 
land und hät sich verdient gemacht um das Zustandekommen des Wormser 
Konkordates 1122, welches jenem Streite ein Ende machte. Graf Friedrich 
ist der Stifter des Klosters Wadgassen, vergleiche Gründang des Klosters. 
Rach seinem Tode wurde er zu Wadgassen au der Seite seiner Ahnen 
—D 
Graf Simon J. 1135-51182 
In der Stiftungsurkunde für das 8Kloster Wadgassen wird seine 
Mutter Gisela an erster Stelle genauut und ihm der Grafentitel noch nicht 
beigelegt, er scheint also bein Tode seines Vaters noch minderjährig ge— 
wesen zu sein. Er wurde der Vertraute des Königs Konrad JII. Im 
Winter 1146547 nahm er an der Reichsversammlung zu Speier teil, wo die 
feurige Beredsamkeit Bernhards von Clairvaux den König bewog, das Kreuz 
zu nehmen. Ende Juni desselben Jahres zogen die französischen Kreuz— 
fahrer auf dem Wege von Metz nach Worms durch das Gebiet des Grafen. 
König Ludwig VII. von Frankreich wurde von dem Erzbischof Adalbert 
von Trier in St. Arnual glänzend empfangen und reich bewirtet. Um 
das Jahr 1150 lag der Graf in Gemeinschaft mit Graf Volmar von 
Blieskastel in Fehde mit dem Grafen von Sarwerden. Graf Simon J. 
erfreute sich auch der Gunst des Kaisers Friedrich Barbarossa, den er auf 
seinem Zuge nach Italien begleitete, fiel aber bald in Ungnade, sodaß der 
Kaiser, um Rache an ihm zu nehmen, Saarbrücken und die Burg des 
Grafen zerstören ließ. Durch einen Streit mit dem Kloster Schwarzach hatte 
sich der Graf den Kirchenbann zugezogen. Seine Beziehungen zu Wadgassen 
scheinen jedoch recht günstige gewesen zu sein. Vergl. Chr. 1135 -82. 
Graf Simon II. c. 1182- 1207. 
Graf Simon II. war vermählt mit Luccarde, der Tochter des Grafen 
Emicho von Leiningen (s. Chr. 1196). Aus dieser Ehe gingen folgende 
Kinder hervor: 1. Simon III., Graf zu Saarbrücken, 2. Friedrich, Graf
	        
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