Die Klosterkirche, eine Grab⸗ und Fürbittstätte für Wohlthäter. 483
mente verschwanden bei der Wiedererbauung der Kirche durch den Abt
Michael Stein, wenn nicht schon bei der Renovierunng 1691 unter Abt
Marx.
Außer den in der Chronik und weiter unten erwähnten zahlreichen
Stiftungen für Jahrmessen dürfte auch noch folgende von Interesse sein,
welche sich in der Metropolis (II. S. 34) aufgezeichnet findet, wo es heißt:
„In demselben Kloster (Wadgassen) ist über der Thüre des Kapitelhauses
diese Denkschrift angebracht: „Noverint tam praesentes quam futuri,
quod Heénricus Flanderensis et Termengardis uxor eius cum Pilio
eorum Jacobo decem marcas argenti éaminati Metensis moneètao
huic ecclesiae contulerint, ut singulis annis in memoriam eorum missa
eum commendationo fieret, et ipsa die totus conventus vinum et album
panem ad rekfectionom haberet: Es mögen sowohl die gegenwärtig als
auch die zukünftig Lebenden wissen, daß Heinrich von Flandern und
Irmengard, seine Gemahlin, mit ihrem Sohne Jakob diesem Kloster zehn
Mark Silbers Metzer Währung geschenkt haben, damit alljährlich zu ihrem
Andenken eine hl. Messe mit Empfehlung ihrer Seelen gefeiert werde,
und damit an demselben Tage der ganze Convent Wein und weißes Brot
zu seiner Erfrischung haben möge.“
Aus alle dem ist zu ersehen, daß das Kloster Wadgassen sich nicht
nur des besten Vertrauens seiner Zeitgenossen würdig gemacht, sondern
dasselbe unter dem größten Ansehen auch wirklich besessen und genossen
hat. Köllner nennt die Abtei Wadgassen die so berühmte Abtei; Professor
Krohn, die hochangesehene Abtei, und diesem Zeugnisse schließen sich alle
Geschichtsschreiber an, sobald sie auf diese Abtei zu sprechen kommen.
Zur Anerkennung ihrer Verdienste gebührt ihr in der Geschichte ein Denk—
nal, das sie sich zwar selbst gesetzt, das aber noch nicht feierlich und öffent—
lich enthüllet war.