Vorgeschichte.
zeigt heute noch bei großer Dürre seine weitläufigen Fundamente. Über
das dort befindliche Castell läßt sich nach den bis jetzt noch nicht vollendeten
GHrabungen des Provinzialmuseums nur sagen, daß die Umfassungsmauer
3—4m stark ist und eine Breite von 133 mehat; die Form waͤr wahr—
scheinlich rechteckig, die Länge ist noch nicht festgestellt. Die Mauer war
mit Türmen versehen, von denen drei bis jetzt nachgewiesen sind; dieselben
hatten vermutlich nicht nur im Fundament sondern auch im Aufgehenden
eine rechteckige Form. An einer Stelle fanden sich in den Fundamenten
der Mauer Kapitelle und Basen von sog. toskauischen Säulen, andere Archi—
tekturreste, zwei Blöcke mit skulptierten Pflanzenornameunt und ein Block mit
roh eingespitztem Steinmetzzeichen.
Im Jahre 1881 wurde vom Provinzialmuseum im Distrikt Schei—
derheck bei Beckingen eine Villa von 33,54 m Länge und 19,28 m
Breite ausgegraben.
In Wallerfangen fand Schmitt einen römischen Wohnplatz, eine
verzierte Schüssel ind mehrere Urnen. Viele römische Dachziegel, Maner—
steine, roh behauene Thürsteine und einige Stücke von Handmühlen, sogar
ein Feuerherd und ein geplatteter Küchenboden wurden in Roden gefunden.
In Altforweiler fand Baltzer am Fuße des Gebirgs-Vorsprungs
zwischen Berus und dem Wege nach St. Orauna links vom Dorfe, auf
50 bis 60 Fuß Quadrat, die Fundamente eines römischen Gebäudes.
Dasselbe stand terrassenförmig und hatte Gemächer verschiedener Größe.
Die äußeren Mauern sind aus Quagdersteinen, die inseren aus Gries und
Geröll von Backsteinen, die Unterlage aus Grausteinen. — Bei Berus,
um den Gretheuborn herum, sind etwa 8 Morgen mit Ziegeln bedeckt.
Hier sind viele Fundamente. Man fand hier eine mit Quadersteinen ein—
gefaßte Brunnenstube und eine Wasserleitung mit hölzernen Röhren und
eisernen Ringen. Bei Ueberherrn soll ein römisches Lager gestanden haben.
Auf dem Sandberg wurden Münzen gefunden. Bei Differten, in dem
Canton „In den Geldstückern“, soll man Urnen und Münzen gefunden haben.
In Werbeln fand man in einem Garten ein Gewölbe, worin eine Menge
Teller gestanden haben soll. Andere Spuren römischen Lebens wurden
dort nicht gefunden.
In Niedaltdorf entdeckte man auf dem Hellberge einen wohl erhal—
tenen prächtigen Mosaikboden von 17 Fuß auf 11. Er zeigte zierliche
Einfassungen, Damenbretter und schöne Arabesken und bestaud aus lauter
kleinen Würfeln, welche stark 1 qem Fläche einnahmen.
Unmittelbar bei dem Dorfe St. Barbe befindet sich an einer Fels—
wand die Inschrift incepta officina. Emiliani nonis Mart(is), welche be—
sagt, daß der Stollen des Aemilianus am 9. März in Betrieb gesetzt
wurde. Die Inschrift befindet sich in unmittelbarster Nähe vom Stollen
eines alten Kupferbergwerkes und lehrt uns, daß hier schon die Römer
einen umfassenden Kupferbergwerksbetrieb gehabt hatten.
Auch sei noch dreier Münzschatzfunde gedacht, welche in den Jahren
1856, 1857, 1858 zum Vorschein kamen. 1856 wurden bei Hütters—
dorf auf der Hirtenwiese am Wege nach Reimsbach innerhalb alter Fun—
damente in einem Topfe großenteils noch gut erhaltene Erzmünzen, von
denen die untersuchten Stücke in die Zeit von Gallienus bis Tetricus fallen,
entdeckt. Im folgenden Jahre wurden gleichfalls zwischen Ziegelgemäuer