Röw.
Die Straäaße aus dem Varnswalde nach Bous scheint eine wichtige
Militärstraße gewesen zu sein, welche anfaugs auf der Wasserscheide
zwischen der Thel und dem Vebache forttief, in der Mitte einen Haupt—
tützpunkt an dem Castell im Steinhauser Walde bei Habach hatte und
nun auf der fast wagerechten Wasserscheide des zöller und Saarwellinger
Vaches nach Bous gelangte. Als sichere Puukte dieser Straße kenne ich,
sagt Schmitt, nur die Stückung bei Vous, die Teuselspavai bei Schwalbach
und die Punkte au der Spitzeich und auf dem Katzenhübel bei Lands—
veiler. Wenn diese Straße bei Wadgassen über die Saar ging, so mochte
sie dem Rücken nach auf Fous Naboris (St. Avold) kommen und war
eine piet nähere Verbindung von Tholey mit Metz als über Ottweiler
und den Herapel. Für die Fortsetzung dieser Straße über Wadgassen —
Differten —Kreutzwald St. Avold spricht der Umstand, daß sich auch auf
dem Warsberg ein römisches Eastell befand, welches in der Schrift von
Chatelain — die Herren von Warsberg — als an der erwähnten Straßen—
linie gelegen bezeichnet wird.
Man sagt. auf der südwestlichen Seite des Hügels, der von Waller—
fangen hiuter Beaumarais und Picard vorbei nach Wadgassen zieht, sei
eine Straße gewesen und will hinter Beaumarais auf der Höhe zwischen
Zouthu's Hof und Picard die Stückung begegnet haben. Tie Lage wäre
sehr gut gewesen. Sie hätte wohl müssen üher den genannten Hügel gehen,
hätte dann einen römischen Punkt, den Schmitt etwa 664 Schritte hinter
dem Geisweiler Hofe gefnuden hat, berührt und sich von da etwa gegen
Werbeln gezogen.
An diesen Römerstraßen und unter dem Schutze besestigter Punkte
entstanden bald bleibende Kolonien, die, mehr oder weniger bedeutend, das
Land gänzlich inne nahmen und bevölkerten.
Bei Bous „auf dem Weizenhübel“ ist eine Strecke von 220 Schritten
auf 200 allenthalben mit römischen Ziegeln bedeckt. Die Hauptgebäude
stauden auf der Höhe des Hügels. Hier grub man 1839 eine 1m dicke
ind 100m lange Mauer aus, welche aud Brüchsteinen von Rohlensand—
stein mit Kiesmörtel hergestellt war. Fundamente, dieser Art gebaut,
findet mau dort in Menge. Viele Stücke von Urnen verschiedener Thon—
arten und Stücke von Amphoren aus terra sigillata, auch einen silbernen
Denar fand man daselbst. Beim Auswerfen eines Straßeugrabens stieß
man hier auf das Pflaster einer Straße, welche in der Richtung nach der
Papiermühle verlief. Als man 1836 beim Bau der Landstraße die Fun—
damente zu der Brücke bei der Bommersbacher Mühle grub, begegnete
man einer verschütteten römischen Mühle. Zwei metergroße Mühlsteine
aus Kiesconglomerat lagen auf einem Holzkloßze. Auf der Rordseite des
Chors der Bouser Kirche stand ein römisches Gebände. Unfern der
Schwalbacher Papiermühle fand man gegen 1810 im Walde ein Haus
mit einem Hypocaustum, dabei eine Quelle, welche mit Ziegelsteinen einge—
faßt und überwölbt war. Bei Aulegung des Weges nach der Papiermühle
sand man hier einen Sarg, Kupfermünzen aus dem ersten Jahrhundert
ind einen Ziegelstein mit dem Stempel Q. VAL(erius) Sabé(IIus?).
Nach den römischen lleberresten in und bei Pachten zu urteilen, war
hier wohl der bedentendste römische Ort unserer Saargegend. Der frühere
Ort, nach einer dort gefundenen Inschrift Coloni Crutisiones gentannt,