Vorgeschichte.
alles Glauzes und Reichtums des römischen Westreiches war. Es war im
Jahre 286 n. Ehr., als Adiser MRaxrimiauus Trier zur Residenz erhob. In
der folgenden Jeit bis zum Tode EGratians im Jahre 383 residierte hier
meist ein Kaifer oder ein Kronprinz. Besonders glanzvoll war die Regierung
des Kaisers Gonstantin des Großen, unter dem der größte Teil der be—
rühmten römischen Prachtbauten daselbst entstand und dem zu Ehren die
Stadt im Jahre 3160 ein großgs Voltsfest der neuen Erbauung feierte.
Den Verkehr auf diese Häuptstadt hinzuleilen, wurde die Saar durch
küunstvolle Uferbauten in ein enges Vette eingezwängt und schiffbar gemacht
Vriesen). Doch genügte eine solche Straßze den Römern keineswegs. Im
ersten Jahrhundert der Occupation immerfort von jeuseits des Rheines her
durch die kriegerischen Stämme der Teutschen beunruhigt, welche mit Be—
sorgnis der Festseßung des mächtigen Eroberers an ihrem Strande zu⸗
sahen, mußten die Ribater ohr ahlem sichere Militärstraßen anlegen, um
die wichtigsten Grenz- und Übergaugspuntte, wenn sie bedroht wurden,
schnell mit den Legionen erreichen zu können. So entitanden die großen
Aunststraßen von Trier nach Malinz, daun jene von Trier nach Saar—
brücken, von Meß nach Mainz usp. Wenn nun auch der Kreis Saar—
loltis von keiner Heer- voer Couinlarstraße durchzogen wurde, welche
zrößere und wichtige Plätze mit einander verband, so finden wir in unseren
engeren Grenzen doch mehrere Straßen zweiten Rauges, welche als Iweig—
straßen zwischen den Hauptitraßen in ailen Perioden der Römerherrschaft
von strategischer Wichtigkeit waren. Schmitt zählt im Kreise Saarlouis
rolgende Römerstraßen auf: 1. die Straße von Loslseim über Hüttersdorf
lach Labach-Aeisweiler; 2. die Straße von der Virg bei Limbach an den
Schaumberg; 3. die Straße von Aussen nach Merzig; 4. die Straße
durch das Haustatter Thal; 5. die Straße DTüppenweiler-NRalbach-Sgar—
vellingen-Labach-NReisweiler; 6. die Straße hinter Reisweiler nach Hülz—
veiler und Ensdorf; 7. die Straße von Beckingen nach Eusdorf oder
Bous; 8. die Stratßze von Pachten nach Bettstatt; V. die Straße aus dem
Varuswalde (bei Tholey) nach Bous; 10. die Straße von Rehlingen
nach Niedaltdorf; 11. die Straße von Wallerfangen nach Ittersdorf und
etwa nach Metz; 12. die Straße von Wallerfangen hinter Beaumarais
durch gegen Wadgassen. Meistens wurden diese Straßen über die höchsten
Punkte geführt, um das Land zu übersehen und zu beherrschen; die Thä—
ler wurden möglichst vermieden. Hin und wieder legte man an wich—
tigen und bespaders geeigneten Punkten Stationen an, kleine Festungen,
die einen Stüßpunkt beim Anugriff gewährten, oder die als Proviant—
Magazine und Zeughäufer dienten, um die Armee auf dem Marsche mit
dem NMoöoͤtigen zu versehen. So viel ich weiß, sagt Schmitt, deuten nur in
Pachten und Bous die Zundamente ein solches Castellum in unserm Kreise
ait. Gewiß waren aber auch auf Siersberg, auf der Birg (bei Lim—
bach), im Steinhauser Walde bei Habach, vielleicht auch bei Schwarzen—
holz feste Puukte. Ein wichtiger Verteidigungsplatz in unserer Rähe war
die Hochfläche zwischen Reimsbach und Losheim. Tiese kleinen Festungen
hatten das Eigentümliche, daß ihre Lage so gewählt war, daß man von
einer die andere sehen und sich leicht zu Hilfe sein kounte. Das Gastell
von Pachten sah man durch das ganze Saarthal von Bous bis Orscholz.
Das Castell in Bous deckte den Hlebergaug über die Saar.