stelten, Römer.
leiten sei, so könnte vermutet werden, daß sich auch hier ein Druidenhain
befand, in welchem die Kelten oder Gallier ihrem Gott Hesus Opfer
darbrachten und worin später die Germanen den Wodan verehrten, da diese
Gegend noch in der ältesten geschichtlichen Zeit mit beinahe undurch—
dringlichen Wäldern bewachsen war. Noch heute werden in Frankreich
zahlreiche Höhen als Druidenberge bezeichnet. Auch auf dem Litremont
und dem Schaumberge stehen Felsterrassen hervor, die wohl den Drui—
den dienen konnten, eine bildet sogar ein Thor, doch läßt sich nicht mit
Bestimmtheit erkennen, ob hierbei Menschen thätig gewesen sind.
Von keltischen Bauwerken ist gar keine Spur hinterlassen, denn wo
Ziegel gefunden wurden, gab es auch römische Urnen und Münzen. Da—
gegen sind die Gegenstände, welche aus jener Periode, namentlich aus
den Gräbern auf uns gekommen sind, nicht selten, wenn sie auch gerade
im Kreise Saarlonis noch nicht aufgefunden sind. Aber es ist erlaubt
anzunehmen, daß die Kultur hier keine andere war, wie in der nächsten
Umgegend. Ganz hervorragende Funde aus dem 5. Jahrhundert v. Ehr.
haben Hügel bei Weißkirchen und bei Besseringen ergeben, herrliche Bronze—
GHefäße, Waffen (ein sehr kuustreich gearbeiteter eiserner Dolch), goldene und
bronzene Schmucksachen, die teils aus Italien importiert, teils mit großer
(Heschicklichkeit von den Galliern selbst angefertigt worden sind. Wir sind
in der Lage diese keltische Kultur in ihrer Entwickelung bis auf die Römer—
zeit zu verfolgen. Gräber bei Hüttigweiler und jüngst bei Roden ge—
machte Funde zeigen uns die keltischen Fabrikate schon ganz unter römischem
Einfluß stehend.
Ohne Anhänglichkeit an die eigene Scholle liebten die Kelten das
Wanderleben und verbreiteten sich auch über andere Länder, nach Spanien,
Italien und die Donau hinunter. Darüber gerieten sie schon 309 v. Chr.
mit den Römern in Streit, welcher endlich zur Besiegung der Gallier
führte. Im Jahre 122 war schon der südliche Teil Galliens von den
Römern unterworfen. Die Herrschaft der Römer über unsere Gegend
begann mit dem Jahre 533 v. Chr. unter Julius Cäsar und endete im
Jahre 464 n. Chr., als die Franken Besitz von dem Lande nahmen.
3. Die Römer.
Unter die gallisch-keltische Bevölkerung mischten sich seit der Erobe—
rung durch Julius Cäsar auf allerlei Weise Römer, die selbst vielerlei
Völkerstämmen angehören konnten. Seit der Unterdrückung der Druiden
durch Claudius war gegen die Befestigung der Römerherrschaft kein Damm
mehr. Die Romanifierung des Landes, welche durch römische Verwalter,
einwandernde Handelsleute und Handwerker, durch einzelne römische Sol—
daten, durch Eingeborene, welche im Heere gedient hatten, durch Verteilung
von Äckern an ansgediente Soldaten, durch Läti, durch die Besatzungen
einzelner Punkte, endlich durch reiche Römer, welche Landgüter anlegten,
sich sehr bald gestalten mußte, scheint in den 5300 Jahren fast vollständig
geworden zu sein, da aus jener Zeit fast kein Zeichen keltischen Lebens
erkennbar ist.
Spuren römischer Niederlassungen wurden allenthalben in der Saar—
und Moselgegend gefunden, besonders in Trier, welches ein Jahrhundert die
Residenz der römischen Kaiser und also der Mittelpunkt der Verwaltung,