Vorgeschichte.
am Hanselberg noch alte Kupferschächte vorhanden sind, deren frühzei—
tige Ausbeutung allerdings bis jetzt nur für die Römerzeit erwiesen ist. —
Auch bei Limbach wurden in einem Tumulus zwei Scheibenarmbänder aus
Bronze entdeckt.
Die ältere Eisenzeit ist im Kreise Saarlouis bisher noch sehr schlecht
vertreten, nur durch einige Halsringe aus dünnem gedrehtem Draht und
einigen glatten Armreifen, die im Teiche des Herrn v. Galhau zum Vor—
schein gekommen sind.
Welcher Rasse die Menschen der Stein-, Bronze- und älteren Eisen—
zeit in unserer Gegend angehörten, ist bis jest nicht festgestellt. Erst mit
dem Beginn der jüngeren Eisenzeit fangen wir an, klarer zu sehen, da
sind unsere Gegenden von den 8telten bewohnt.
2. Die Kelten.
Die Kelten waren ein indogermanischer Volksstamm und bewohuten
den ganzen Westen Europas; sie waren aus Asien in Europa eingewandert
und besaßen schon einen hohen Grad der Kultur. In Frankreich und Ober—
italien hießen sie hauptsächlich Gallier, in Schottland und Irland Gälen,
in Kleinasien Galater. Die Gallier waren wieder in viele Stämme ge⸗
teilt. Nach den alten Bistumsgrenzen zu schließen, gehörte der ganze
Kreis Saarlouis bis zu der Bergwand, welche den GGau vom Saarthäl
scheidet, den Treveris (Trierern). Ihre Nachbarn nach Lothringen hinein
waren die Mediomatriker. Im Elsaß waren die Wohnsitze der Triboker ꝛc.
Zur Zeit Cäsars verstand man unter dem eigentlichen Gallien das heutige
Frankreich, das heutige Belgien, die Niederlande, einen Teil der Schweiz
und alles übrige Land links vom Rhein. Die damalige Seelenzahl wird
für diese Gegenden auf 49 Millionen augenommen.
Die Kelten waren groß und stark gebaut, hatten eine weiße Haut,
blondes oder rötliches, langes, von Stirn und Scheitel über den Nacken
gezogenes Haar, blaue Augen, lebhafte und trotzige Blicke und Gesichts—
züge, waren zanksüchtig, eitel, leichtgläubig, übermütig, prahlerisch und
kriegslustig. Sie besaßen große geistige Bildsamkeit, natürlichen Verstand
und besondere Begabung für Rede und Dichtung. Ihre Sprache klang
den Römern und Griechen unfreundlich. Manche Kelten schoren den Bart
oder ließen ihn kurz stehen, andere trugen nur einen starken Schnurrbart.
Für Geld leistete der Kelte gerne Kriegsdienste; der keltische Söldner
war wegen seiner Tapferkeit gesucht, aber auch vom Feinde leicht zu erkaufen,
und oft brachen Empörungen unter den keltischen Mietlingsscharen aus.
Es galt als schimpflich für den freien Kelten, das Feld mit eigenen Hän—
den zu bestellen; der freie Bauernstand schwand infolgedessen, und das
Voltk zerfiel demnach in einen Adelstand, den Priesterstand (Druiden) und
die unterdrückten Arbeiter oder Unfreien. Die Druiden, die zwar nicht ab—
gesondert vom Volke, aber in Wäldern wohnten, verrichteten den Gottes—
dienst teils auf Höhen, teils in Eichenhainen. Wenn man behaupten
dürfte, daß, wie manche annehmen, *) der Name Wadgassen, der in
den ältesten Urkunden mit Wadégo-zinga und mit Wuadego-zingen be—
zeichnet ist,. on Modan: Gott des Krieges, und goz-zen: Götzen, abzu—
x5) Veral. Niesen, Geschichte des Kreises Saarlonis S. 92.