Full text: Geschichte der Abtei Wadgassen

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C. Chronik der Abtei Wadgassen. 
er habe versprochen, dem alten Revers nachzuleben, es aber nicht gethan, 
habe bis jetzt geweigert, die verlangte Huldigung zu leisten, folge jeszt. 
Der Prior habe sich gegen die Vereidigung der Mönche geweigert; auch 
andere Sachen seien verabredet worden. Der Convent wolle auf die ganze 
gräfliche Schuld verzichten, dagegen aber den lothringischen Zehnten int 
Stift Arnual behalten — begehrt Bedenkzeit. 
1661 iun. 8. Graf Gustav Adolph schreibt an Wadgassen, der 
Prior sei abzusetzen, wolle ihn aber lassen, wenn Hostenbach, welches 
die Huldigung verweigert, am 14. Juni zukomme, wo er die Huldigung 
in Ensheim und Eschringen annehmen werde. 
1661 iun. 14. Die Unterthanen von Ensheim und Eschringen hul— 
digen und erhalten ein Gelag; jeder verwilligt ein Faß Weizen. 
1661. Wadgassen erhebt gegen Saarbrücken Klage beim Reichskam— 
mergericht und führt aus, das Kloster besitze Ensheim ganz, in Esch— 
ringen nur Vogteien und Buß und Hostenbach ganz. Gustav Adolph 
habe im Juni von den 2ersten Huldigung verlangt, vor 20 Jahren sei 
Schatzung erhoben worden, 1630 (schon 1601 — vergleiche) hätte Graf einen 
protestantischen Geistlichen nach Ensheim gesetzt, auf die Klage bei Trier 
seien fünf eingesteckt worden. 
1661 u. f. zahlt Wadgassen Römermonate an Saarbrücken. Das 
ist wie andere Steuerauflagen zu ersehen aus der „Kammerrechnung zur 
völligen Bezahlung der Reichsschatzung der seiner römischen Majestät be— 
willigten 100 Römermonate und Fräuleinsteuer mit 2000 Gulden in 4 
Jahren zu zahlen. In diesem II. Jahre gab Saarbrücken 227 Gld. 
7 Btz. 2 Kr., St. Johann 250 Gulden. Der Graf befiehlt, die extra— 
ordinären Anlagen in diesem Jahre 1661 in Teilen (Zielen) zu erheben; 
März ein Ziel, Juni ein Ziel (ete., Wadgassen hat geben 12 Gulden 
(pro Ziel — 48 Gulden pro Jahr). Am 53. Juli befiehlt der Graf die 
ordinären Anlagen wegen der Unkosten auf dem Wormser Ereyß-Proba— 
tions-Tag umb die helft zu erheben. Wadgassen gibt (statt 12) 18 Gul— 
den (pro Quartal). Der Wetterauer Grafenstand hat dem Kaiser 20 Rö— 
mermonat Türkenfteuer bewilligt; dazu ward zugelegt, was die Unterthanen 
umb Martini hatten zahlen sollen. Wadgassen gab nun 40 Gulden. 
1662 bezahlen an Fräuleinstener und sonstigen Anlagen 
Saarbrücken — 365 Gld. 11 Btz. 3 Kr. 2 Pfg. 
St. Johann — 344 . 8 — — 
die Unterthanen auf dem Lande 3 6xt. ord. Anl. — 450 Gld. 
Leibeigene wegen gräflichem Beilager — 61, 
20. October die Landunterthanen die AKte Anlage — 150938, 
Am 10. April wurden an Ausgaben ihro Durchl. 
von Zweibrücken Heuratsgeld erhoben — 225, 
(der Betrag für Wadgassen ist hier nicht besonders angesetzt; später be— 
trug die Steuerquote 5 gegen das Lande. Zur Zahlung der Fräulein— 
steuer hat sich das Kloster oft und mit Erfolg geweigert.) 
1663 zahlen die Städte an Reichsschatzung und Fräuleinsteuer 
Zur Oster-Meß: Saarbrücken 113 Gld., St. Johann 125 Gld. 
„Herbst- 100 .,„ J 13708, 
die Anlagen von den Land-Unterthanen im Febr., Mai, 
Aug. u. Nov. — 4 Ziele à 151 6Gld. 3 Btz. 3 Kr. — 607
	        
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