Full text: Fest-Schrift zum 50-jährigen Jubiläum der Grube Heinitz

5. Wasserversorgung. 
tzum Betriebe der Kohlenwäsche und zum Ablöschen bei den Koksöfen werden 
Grubenwasser verwendet. Eine beim Dechenschacht III besindliche Compoundpump⸗ 
maschine von 18 PS entnimmt das Wasser einem Behälter, in den die unterirdischen 
Pumpen ausgießen, und drückt dasselbe in vier beim Heinitzschacht III befindliche 
eiserne Behälter, aus denen das Wasser zu der Kohlenwäsche und zu den Koksöfen 
zelangt. Der tägliche Bedarf beider Betriebe beträgt durchschnittlich 770 obm. 
Zur Versorgung der Kesselanlagen mit Speisewasser dient ein Weiher im 
Weilerbachthale, welcher 1873,74 errichtet ist und ungefähr 439 200 cbm faßt, 
d. i. der durchschnittliche Jahresbedarf an Speisewasser. Der tägliche Verbrauch 
beträgt ungefähr 1100 chm. Mittelst einer am Fuße des Weiherdammes errichteten 
eincylindrischen Pumpmaschine von 18 PS wird das Wasser zwei beim Schlafhause IV 
befindlichen Behältern zugeführt, mit denen die einzelnen Kesselanlagen durch die 
Speisewasserleitung verbunden sind. In ganz trockenen Zeiten reichen die Zuflüsse 
des Weihers nicht aus. Die Speisewasserleitung ist deshalb an die Saarwasserleitung 
ingeschlossen. 
Mit der Speisewasserleitung verbunden ist die Brandleitung, in welche 50 
Hydranten derart eingeschaltet sind, daß jedes Gebäude unter Wasser genommen 
werden kann. 
Behufs Versorgung der Betriebsgebäude, Schlafhäuser und Beamtenwohnungen 
mit Trinkwasser sind eine Anzahl Quellen im Ruhbachthale, der Freudelbrunnen an 
der Spieserhöhe und die Ludwigsquelle im Weilerbachthale gefaßt. Das Wasser 
dieser Quellen wird in zwei beim Heinitzschachte IV errichteten Bassins gesammelt 
Von den Quellen im Ruhbachthale und von dem Freudelbrunnen fließt das Wasser 
permöge natürlichen Druckes nach den Bassins, da diese Quellen höher liegen als 
die letzteren. Das Wasser der Ludwigsquelle wird mittelst einer kleinen Pumpe in 
die Bassins geschafft. 
6. Werkstätten. 
Außer den für den Grubenbetrieb selbst erforderlichen Werkstätten, wie Gezähe— 
schmieden, Lampenreparaturwerkstätten, sind zu erwähnen, 
A. für die Abtheilung Heinitz: 
l. die Schreinerei (mit 1 Holzdrehbank und 1 Bandsäge); 
2. die Schlosseret und mechanische Werkstatt (mit 4 Drehbänken, 2 Hobel— 
maschinen, 4 Bohrmaschinen, 1 Gewindschneidmaschine und 1 Lochmaschine)*; 
3. die Hauptschmiede (mit 1 Dampfhammer); 
4. die Klempnerei; 
5. die Gießerei (mit einem Cupolofen mit 2 Düsen von 4mm Ofenschachthöhe 
und 60 om Schacht-Durchmesser in Höhe der Düsen); es werden jüährlich 
250 -300 16 für den Betrieb erforderliche Gußwaaren hergestellt. Zum 
Einschmelzen werden jährlich 13 —20 t Masseln beschafft, das übrige Schmelz— 
zut liefert der Betrieb selbst; 
ß. Das Sägewerk (mit 4 Kreissägen und 2 Sägegattern).**) 
*) Diese Maschinen stammen zum größten Theil noch aus den sechziger und siebziger Jahren 
und waren zum Theil bei dem Brand der Werkfstatt im Jahre 1871 den Feuerwirkungen ausgesetzt. 
**) In den Werkstätten Heinitz werden rund 130 Mann beschäftigt.
	        
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