Full text: Fest-Schrift zum 50-jährigen Jubiläum der Grube Heinitz

brach, welcher Umstand den allerdings unvermeidlichen Verlust einiger Grieskohlen 
reichlich wett machte. 
e) Löfung mehrerer Flötze durch Abbauquerschläge. 
Im Querschlagsfelde J West der Grube Dechen liegen die Flötze Thielemann, 
Thielemann — Nebenbank und Braun sehr nahe, zusammen. Flötz Thelemann ist 
von Flötz Braun in söhliger Richtung gemessen 22 m, von Thielemann — Neben⸗ 
bank hingegen nur 10,5 m entfernt. Die genannten Flötze werden durch einen 
gemeinschaftlichen Bremsberg, welcher auf dem liegendsten Flötze Braun aufgehauen 
wird, gebaut, indem die Flötze Thielemann — Nebenbank und Thielemann durch 
Abbauquerschläge mit den Abbauanhieben auf Flötz Braun verbunden werden. Die 
Querschläge sind stets wie die Abbaustrecken einspurig und stellt sich das Meter beim 
Auffahren auf 20 bis 25 Mk. Der Abbau dieser Flötze geschieht mittelst streichenden 
Pfeilerbaues, welcher im Uebrigen Besonderheiten nicht aufweist, in der Weise, daß 
zuerst das hangendste Flötz Thielemann vollständig bis an den Bremsschachtpfeiler 
abgebaut wird, ehe zum Bau des nächst liegenderen Flötzes Thielemann — Neben— 
bank und schließlich des Flötzes Braun geschritten wird. 
f) Strebbau. 
Im Allgemeinen sind die Flötze des Steinkohlenbergwerkes Heinitz für Streb— 
bau mangels ausreichender Bergemittel zum Versatz und wegen der gebrächen Be— 
schaffenheit des Daches wenig geeignet. Neuerdings aber hat man auf dem Grol⸗ 
mann-Flötze der Grube Dechen im Querschlagsfelde J Ost, der 3. Tiefbausohle mit 
der systematischen Durchführung des streichenden Strebbaues mit abgesetzten Stößen 
begonnen. Das Flötz besitzt an dieser Stelle bei einem Einfallen von 230 eine 
Gefsammtmächtigkeit von 2,70 mm und besteht aus 4 durch ein schwaches oberes Berge— 
mittel von 15 em und ein stärkeres mittleres von 80 cm, sowie dem Schram von 
zinander getrennten Kohlenbänken. Obgleich das Flötz hiernach nicht genügend Berge 
zum vollständigen Aussetzen der Strebe hat, so hat man sich doch zu der erwähnten 
Baumethode wegen des aus einem festen Thonschiefer bestehenden Daches entschlossen, 
weil die noch fehlenden Berge verhältnißmäßig leicht und mit geringen Kosten von 
der oberen (2. Tiefbausohle) durch den Bremsschacht beschafft werden können. 
Die Strebstöße werden vom Fahrschacht aus 18 m breit genommen. Der ent—⸗ 
standene Hohlraum wird bis auf den Fahrschacht, die Förder- und Berge-Strecken 
zwischen den einzelnen Stößen ganz versetzt. Längs diesen offen zu haltenden 
Strecken wird eine gute Bergemauer von 1,5 mm Stärke aufgeführt, zu deren Her— 
stellung das 80 em starke Zwischenmittel ein stückreiches Material liefert. Außer— 
dem werden in Entfernungen von 10 zu 10 m Holzpfeiler aufgeführt. Die obere 
für den jeweiligen Strebstoß zur Bergezufuhr dienende Strecke wird 1,80 mm breit 
im Bergeversatz ausgespart. Nachdem der erste Strebstoß einige Meter vorgerückt 
ist, läßt man einen zweiten u. s. w. folgen. Zum Abbau der ganzen 127 m be— 
tragenden flachen Feldeshöhe werden 7 Strebstöße von 18 m Breite und von 
150 m streichender Länge erforderlich. Zur Zeit sind erst die drei unlersten Streb— 
stöße angesetzt. Die Kohlengewinnung des Flötzes erfolgt, indem der zwischen den 
unteren Kohlenbänken vorhandene Schram verhauen und sodann Liese Kohlenbänke 
durch Keil- und Schieß-Arbeit gelöst werden. Alsdann wird das 0,70 -0,80 m 
mächtige Zwischenmittel heruntergelassen, indem dasselbe an beiden Strebstrecken durch—
	        
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