Bei dem Niederbringen von einfallenden Strecken, welche eine Breite von
2,5 mm erhalten, werden zur Förderung theils Lufthaspel, theils Pferde verwandt.
Das Auffahren von Querschlägen, Grund-, Theilungs- und schwebenden Strecken
geschah früher ausschließlich mit Begleitörtern (Parallelstrecken) und Wetterscheidern,
neuerdings hat sich bei der Herstellung dieser Baue die Separatventilation erfolg—
reichen Eingang verschafft. Eine nicht unwesentliche Beschleunigung und Kosten⸗
ersparniß beim Betriebe der Gesteinsarbeiten, als seigeren Ueberbrechen und Quer—
schlägen ist durch die Verwendung von Handbohrmaschinen (Systeme Thomas und
Hardy) erreicht worden.
Die Leistung einer Kameradschaft bei Anwendung dieser Bohrmaschinen beträgt
in Querschlägen bei Schiefer und nicht zu hartem Sandstein etwan“/, in seigeren
Ueberbrechen etwa 5, der Leistung des gewöhnlichen Handbohrens, was einer Er—
näßigung des Gedingesatzes auf 2, bezw. „/, des sonstigen Satzes entspricht.
Die monatliche Leistung beim Querschlagsbetrieb beträgt durchschnittlich bet
einer Belegung mit 11 Mann etwa 25 mm, gegen sonst 19 m, beim Ueberbrechen
16 m, gegen sonst 13 m. Das Gedinge pro Meter Querschlag schwankt bei
Schieferthon zwischen 45 55 Mk., bei Sandstein zwischen 55275 Mk. und bei
Tonglomerat zwischen 110 — 180 Mt.
2. Abbau.
Innerhalb der einzelnen Querschlagsfelder werden auf den beiden Gruben
Heinitz und Dechen gleichzeitig fast stets sowohl Flötze der hangenden als mittleren
und liegenden Gruppe in Bau genommen, so zwar, daß die Vorrichtungs- und Ab—
bau⸗Arbeiten innerhalb der Gruppen auf den hangenden Flötzen zeitlich denjenigen
auf den liegenderen Flötzen voraus sind. Nahe zusammen liegende Flötze derfelben
Flötzgruppe werden entweder einzeln, in der Reihenfolge vom Hangenden zum Liegenden
fortschreitend, oder unter Umständen gemeinsam abgebaut.
Die Flötze des Steinkohlenbergwerks Heinitz werden in der weitaus größten
Zahl mittelst streichenden Pfeilerbaues gewonnen, welcher in verschiedenen Modifika—
sionen ausgebildet ist. Diese Abbaumethode findet ihre Begründung in der verhältniß,
mäßig starken Mächtigkeit der Flötze, in den meist geringen Bergemitteln derselben,
in dem gebrächen Verhalten des Daches, sowie in dem wechselnden Einfallwinkel der
Flötze. Strebbau- und andere Abbau-Methoden mit Bergeversatz kommen daher nur
vereinzelt vor. Fast überall aber gibt man dem streichenden Bau den Vorzug vor
dem schwebenden, weil bei dem Auftreten von Schlagwettern der schwebende Orts—
hetrieb nur mit Anwendung der größten Vorsicht geführt werden kann und unter
diesen Verhältnissen der streichende Bau die Wetterführung erleichtert.
Schwebender Pfeilerbau hat daher auf Grube Dechen mit Rücksicht auf die
steilere Flötzlagerung und die Schlagwetterentwickelung niemals, auf Grube Heinitz
nur lokale Anwendung gefunden.
Bei der Theilung des Grubenfeldes in regelmäßige Querschlagsfelder, wie
solches in der 3. Tiefbausohle beider Gruben der Fall ist, beziehungsweise war,
liegen die Bremsberge der einzelnen Flötze in unmittelbarer Nähe der Querschläge.
Die Flötzgrundstrecken zwischen den letzteren werden, abgesehen von den Fällen, in
denen sie als Hauptförder- oder Wetter-Strecken unterhalten werden sollen, ganz wie