Full text: Die Entstehung der Grafschaft Saarbrücken und ihre Geschichte bis auf Graf Johann I. (2)

6. Das Haus Saarbrücken-Commercy. 
Im Jahre 1274 folgte Graf Simon IV. seiner Mutter 
in der Regierung. Aber der Biſchof Laurentius von Metz 
erhob Widerſpruch, da Saarbrücken ein rückfälliges Lehen 
ſei, das nicht ohne weiteres auf die weibliche Linie über- 
gehe. Deshalb verband ſich der Graf mit seinem Ber- 
wandten, dem Herzog Friedrich von Lothringen, der eben- 
falls mit Laurentius, und zwar wegen der Grafſchaft 
Blieskastel, im Streit lag. Der Krieg verlief für Simon 
und ſeinen Verbündeten nicht. glücklich, da der Herzog 
von Lothringen durch die Biſchöflichen und ihren Ver- 
bündeten, Grafen Heinrich von Zweibrücken, 1276 in einem 
Gefecht auf der Wattweiler Höhe besiegt wurde. Zur Ent- 
ſchädigung für den erlittenen Kriegsverluſt ſoll Herzog 
Friedrich dem Grafen Simon die Burg und Herrschaft 
St. Wendel abgetreten, ſich aber das Öffnungsrecht 
dabei vorbehalten haben. Da wir St. Wendel im Jahre 
' 1327 im Besitze des Grafen von Saarbrücken finden, ſo 
iſt diese Nachricht durchaus glaublich. 
Der Streit mit dem Biſchof von Metz wurde im Jahre 
1277 dem ſrchiedsrichterlichen Urteile des Herrn von 
Forbach und des Ritters Johann von Laincourt über- 
tragen. Hierbei erklärte Graf Simon, wenn die Schieds- 
richter nicht dahin entscheiden ſollten, daß Schl o ß und 
Vorburg Saarbrücken ein rückfälliges Lehen ſeien, so 
ſollten ſie eine Summe bestimmen, für die er das Lehen 
der Metzer Kirche zurückgeben wolle. Es handelte ſich 
alſo nicht etwa um die Grafschaft, ſondern nur um die 
Burg Saarbrücken. Daraufhin kam eine Einigung zu- 
ſtande. Graf Simon empfing an demselben Tage die 
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