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beiden Schwestern gestattet, an einem der drei lett-
genannten Orte eine Burg zu erbauen, und ihnen bei
dem künftigen Ableben der Gräfin Luccarde, ihrer Groß-
mutter, ihr Anteil an den Gütern derselben nach Landes-
gebrauch vorbehalten. Dagegen sollten Gottfried und seine
Gemahlin Lorette den ganzen Überreſt der Grafschaft
Sarbrück und Warnsberg und alle Lehen, welche
zu der Grafschaft Sarbrück gehörten, im Beſitz behalten.
Des Anteiles der vierten Schwester Eliſa bet h wird
in dieſem Vertrage nicht gedacht; sie hatte ſich, wahr-
ſcheinlich schon zu Lebzeiten ihres Vaters, mit Graf
Hugo ]]. von Lütz elſtein verheiratet und wurde mit
Gütern in der dortigen Gegend befriedigt.
Mit ihrem Gemahl Gottfried hatte Lorette keine Kinder.
Sein Stammſchloß Apremont lag bei Commercy und war,
wie die Herrſchaft gleichen Namens, von dem Hochſtifte
Metz lehnabhängig; er ſelbſt nennt ſich in einem Lehn-
revers vom Jahre 1244 ,,Jokfridus Comes Sarepontis et
Dominus Asperimontis“. Im Jahre 1248 nahm er an
dem Kreuzzuge teil, den König Ludwig IX. von Frank-
reich unternahm. Im Auguſt 1248 ſchiffte er sich mit
Johann von Joinville, dem Geſchichtſchreiber des Kreuz-
zuges, in Marseille ein und fuhr nach Zypern, von wo
aus König Ludwig den unglücklichen Zug nach Ägypten
unternahm. Von den weiteren Schickſalen Gottfrieds von
Apremont wissen wir nichts; er muß auf dem Kreuzzug
umgekommen ſein, da im Jahre 1252 Lorette bereits in
eine zweite Ehe mit Dietrich, genannt Liuf, dem zweiten
Sohne des Grafen Dietrich VII. von Kleve, getreten war;
auch dieſe Ehe blieb ohne Nachkommenſchaft. Eine Urkunde
aus dem Jahre 1264, durch welche Lorette eine Schenkung
des Erzprieſters Johann, genannt Ventulo, an das Ciſter-
zienſerkloſter Wernersweiler (Wörſchweiler) beſstätigte,
erregt dadurch unſer Intereſſe, daß außer andern Zeugen,
wie Kuno, Erzprieſter von St. Ingebrecht, und Behtelin,
Burggraf von Zweibrücken, auch einige Ritter und Burg-
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