Full text: Die Entstehung der Grafschaft Saarbrücken und ihre Geschichte bis auf Graf Johann I. (2)

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zu Marſal und fünf Schilling Zins mit dem Kirchenſatßz 
zu Ge bers dorf (in Lothringen) und die Burgkapelle 
zu Saarbrücken. 
Graf Simon war wiederholt auf Hoftagen des jungen 
Königs Heinrich VII. anwesend, den sein Vater, Kaiser 
Friedrich Il., bei seiner Abreiſe nach Italien im Jahre 
1220 als seinen Vertreter in Deutſchland zurückgelassen 
hatte. Da Graf Simon III]. keinen Sohn, sondern nur 
vier Töchter, Lor ette, Mathilde, Eliſabeth und 
Johanna, hinterließ, ſo bewog er am 31. Mai 1227 
den Biſchof von Metz, ſeiner ältesten Tochter Lorette und, 
falls ſie ohne Erben bliebe, ihren Schwestern die Graf- 
ſchaft Saarbrücken und alle von Metz herrührenden Lehen 
zu übertragen. Für das Zugeständnis der weiblichen 
Lehnsfolge sollte alſo die ganze Gra fſch a f t Saarbrücken, 
nicht nur die Burg, Völklingen, Quierschied und der 
Warndt, von Metz lehnsabhängig werden. 
Die Gräfin Lorette, die mit dem Schwager ihres 
Bruders, Gottfried von Apremont, einem Neffen 
des Biſchofs von Metz, vermählt war, geriet nach dem 
Tode ihres Vaters mit ihren Schweſtern Math il d e und 
Johanna über die Erbſchaft in einen Streit, den der 
Lehnsherr Johann von Metz und ihr Oheim Graf Heinrich 
von Bar am 4. April des Jahres 1235 durch eine in 
franzöſiſcher Sprache abgefaßte Entſcheidung ſchlichteten. 
Wir erhalten hier zum erſten Male ein Verzeichnis von 
Saarbrücker Gütern. Danach behielten Johanna und 
Mathilde ihr Erbe, das in dem Köllertal (val de 
Coloigne), der Herrſchaft Rimelv eng es (Remelfingen 
bei Saargemünd ?), Keltan ges (Kedingen? zwiſchen 
Buſendorf und Diedenhofen), Max statt (in Lothringen) 
und Marſal bestand. 
Ausgenommen hiervon maren jedoch die Erbgüter des 
Adels und der freien Leute und derjenigen, die ihnen 
gleich standen; diese ſollten Gottfried und Loretten lehns- 
pflichtig und unterworfen bleiben. überdies wurde den 
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