... 18 --;
seine glänzende Herrſcherlaufbahn durch einen Kreuzzug
krönen wollte, ſchrieb auf den Sonntag „Laetare Jerusalem“
des nächſten Jahres den „Hoftag Jeſu Christi““ nach Mainz
aus, wo der Zug ins heilige Land vorbereitet werden
ſollte. Auch ein Mitglied des Saarbrücker Hauſes nahm
an dieſer ruhmreichen Kreuzfahrt teil, Graf Heinrich
von Saarbrücken, der Bruder des Grafen Simon. Heinrich
kehrte von dem Kreuzzuge, auf dem Kaiser Barbarossa
am 9. Juni 1190 in den Wellen des Salef seinen Tod fandu
glücklich wieder heim und erhielt bei der Teilung der
väterlichen Beſizungen die Zweibrückiſch en Lande.
Außer der eigentlichen Grafschaft Zweibrücken gehörten
zu dieſen auch die Herrſchaft Lemberg, die Vogteien von
Mainz, Worms, Hornbach und Disibodenberg, ferner die
lothringischen Lehen (Saar-)Gemünd, Mörsberg (Mari-
mont) und Linder (bei Dieuze). Warsberg und das
Patronat von Wadgaſsen blieben gemeinſchaftlicher Besit.
Graf Heinrich wurde ſomit der Stammvater der Grafen
von Zweibrücken, einer Seitenlinie des Saarbrücker
Grafenhauſes, die 1394 mit Graf Eberhard ausſtarb,
worauf das Land in den Besitz des Wittelbachiſchen
Hauſes kam.
Im Jahre 1189 war Graf Simon Zeuge bei der Ver-
handlung, durch welche Erzbiſchof Philipp von Köln den
Pfalzgrafen Konrad, sowie deſſen Gemahlin JIrmentraut
und seine Tochter Agnes mit der Burg Stahleck am
Rhein und der Vogtei Bacharach belehnte. Dieſe Pfalz-
gräfin Agnes, eine Enkelin der Gräfin Agnes von Saar-
brücken, iſt die Heldin einer lieblichen Erzählung, die
hier mitgeteilt zu werden verdient. Agnes war das einzige
Kind, das ihren Eltern geblieben war, und schon in
früheſter Jugend dem Welfen Heinrich, einem Sohne
Heinrichs des Löwen, zugedacht worden. Als aber der
Herzog bald darauf durch die Verweigerung der Heeres-
folge nach Italien (vor der Schlacht bei Legnano 1176)
ſich mit Kaiſer Friedrich entzweite, da zerriſſen auch diese
LVII