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zu einem wichtigen Hilssmittel der Geſchichte entwickelt
hat. Freilich hat es an Widerſpruch gegen Arnolds Be-
stimmungen nicht gefehlt, und das letzte Wort iſt in
dieſer Frage noch nicht geſprochen. Indes wollen wir ver-
ſuchen, die einigermaßen sicheren Ergebniſſe auf unsere
Gegend anzuwenden. Die urkundlich älteſten Namen
unserer Gegend endigen auf -weiler, -ingen und -heim.
Die beiden ersten Endungen bezeichnet Arnold als ala-
manniſch, die letttere als fränkiſch. Durch neuere unter-
ſuchungen ist aber festgestellt, daß die Endung -weiler,
welche auf das romaniſche Wort „,villare‘ zurückgeht, nur
auf ehemals römiſchem Boden sich findet, und daß die
überwiegende Zahl der damit zuſammengesettten Orts-
namen in ihrem erſten Teile einen germanischen Perſonen-
namen aufweiſt, z. B. Dudweiler –~ Weiler des Dodo,
Ottweiler (Adewilre) ~ Weiler des Ado, Exweiler = Weiler
des Eggo. Man nimmt daher an, daß in dieſen Orten
eine teltiſch-romanische Bevölkerung ſeßhaft war, die sich
bei der deutschen Invasion erhielt und einem deutſchen
Herrn untertan wurde. Erst allmählich ſind dieſe „Welſchen't
von den Deutſchen aufgeſogen worden. Auf ſolche fremde
Bevölkerungsreste in unſerer Gegend deuten außer den
bereits erwähnten keltiſchen Bezeichnungen noch die Orts-
namen Walſcheid, Welſchbach, Walſchbronn, sowie Auers-
macher und Mechern, die von dem lateiniſchen Wort
Maceries . (Mauerumfriedigung) herkommen, ferner die
Flurbezeichnungen Kamp und Humes, die ebenfalls dem
Lateiniſchen entstammen.
Die Endung -ingen bezeichnet die Sippe, die Ge-
ſchlechtsgenoſſen, z. B. Völklingen oder Volklingen die
Sippe des Folkilo (Koſename für Folko oder Fulko).
Etzlingen kommt von Ezzilo, Koſename für Azzo, Bübingen
von Bubo (Poppo), Güdingen von Gudo (Godo),
Fechingen von Fakko, Eſchringen von Aſkarich (Eschrich),
Ötingen von Odo, Lixingen von Liuzo (Liuziko), Ruhlingen
von Rugo oder Rucho, Uchtelfangen (Odolvinga) von
AK