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Ganymed darstellte, ferner ein Stein, deſſen vier Seiten
mit Reliefs aus der giechiſchen Mythologie geschmückt
ſind: 1. der Wettstreit des Apollo mit Marſyas, 2. Diana
und Aktaeon, 3. Herakles mit dem Zerberus und dem
nemeiſchen Löwen und 4. Herakles und Heſsione.
Das großartigste Denkmal aus der Römerzeit iſt die
im Jahre 1878 in Merten (Kreis Bolchen) aufgefundene
große Siegesſäule. Diese, jezt im Muſeum zu Metz be-
findlich (Steinſaal 29, vgl. Kraus 316 ff.), hatte im ganzen
eine Höhe von ungefähr 12 m und ist aus Saarsandsſtein
verfertigt. Sie besteht aus vier Hauptteilen: einem vier-
ectigen Sockel, einem Viergöttersſtein, der wahrſcheinlich
mit den Bildern Junos, Minervas, des Herkules und
Merkurs geſchmückt war. Auf dieſem stand ein achteckiges
Postament, dessen sieben Seiten die ſieben Wochengötter
. zierten, während die achte für die Inſchrift bestimmt war.
Darauf ruhte ein 6~8 m hoher glatter Säulenſchaft, an
deſſen Kapitell vier gut gearbeitete Köpfe bemerkenswert
ſind. Eine Deckplatte endlich trug die abschließende Haupt-
gruppe, den ſogenannten Gigantenreiter: Jupiter mit
erhobener Lanze über einen Giganten hinreitend, dessen
Rumpf in einen Schlangenleib ausgeht. Solcher Denk-
mäler haben sich über vierzig vorgefunden, u. a. bei
Differten die zertrümmerten Reste der Reitergruppe (zwei
aus der Pfalz stammende Bruchstücke beſitzt unser Anti-
quarium); aber das Mertener Monument iſt das be-
deutendſte. Man bezog dieselben früher auf die Nieder-
werfung des Bagaudenaufstandes durch Maximian, aber
dem widerſpricht die ſichere Datierung des Heddernheimer
Denkmals auf das Jahr 240 v. Chr. Am wahrſcheinlichsten
iſt die Deutung auf den Sieg des Römertums über das
Barbarentum, wie in ähnlicher Weiſe am Zeusaltar zu
Pergamum der Sieg über die Gallier durch den berühmten
Gigantenkampf verherrlicht war. Andere faſſen den Reiter
als den Jupiter Taranis auf. Eigentümlich ſind den
galliſchen Grabdenkmälern Bildnisse der Verstorbenen und
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