Dorworf
1 drückender ot, in beklemmender
Sorge um Heimat und Reid geht das ſaarländiſche Fahrbuch
zum zehnten Wale hinaus zu allen Landsleuten nah] und fern.
Es kann nicht ſagen und ſingen von der alten heimat Glück,
von des lieben Daterlandes Herrlichkeit; wie liegt dies alles,
alles heut zurück, im lebelgrau umfangen, ſo fern und ſternen=
weit. Wir harren aus, Derzweiflung würe doch nur Tod, und
ob du, deutſche Seele, heute weinſt, es naht auch dir das
Worgenrot und du wirſt glücklich jein wie einſt. Und wenn
auch unſer innerſtes Sein verwundet iſt, kein Tag, der nicht
das Geiſtesſchwert hart und ſcharf finde, Und hierin allen
voran in Einigkeit und Haltung das Sanrgebiet, Ungeſchminkt
und nicht „durch der Parteien Haß und Gunſt verwirrt" will
ich in dieſem Buche ein Bild unſeres Dolksempfindens zeich=
nen, unſeren ehrenvollen Kampf in wilder Sturmzeit vor-
überziehen laſſen. Unjere Dorfahren haben oft im Laufe der
Zeiten ebenſo bitteres wie wir durchkämpfen müſſen, aber
über ihre Stimmung erfahren wir herzlich wenig. Mühevolle
Arbeit, vom Glück begünſtigt, ließ immerhin einiges zu Tage
fördern. Es liegt in der menſchlichen natur, Unglück zu
vergeſſen, glückliche Zeiten aber feſt in der Erinnerung zu
halten. Wir wollen aber unſere VNotjahre nicht der Dergeſſen-
heit anheimfallen laſſen. Der „Saarkalender" will daher alle
weſentlichen politiſchen und wirtſchaftlichen Momente unſerer
Derbannung vom Reich gewiſſenhaft aufzeichnen für unſere
Enkel und Uachfahren. Wir kämpfen nicht um eitlen Ruhm,
nein, um den Sieg des Großen und des Guten; es läßt der
Däter Heldentum auch uns für deutſche freiheit bluten.
Don den „Snaarkalendern" ſind ſeit jeinem ſtets ſo dank-
bar aufgenommenen Erſcheinen bereits viele Zehntauſende
ins Reich und Ausland gewandert, machen die Runde und
werben für uns. Stöße von Dankesſchreiben aus allen
Richtungen der Windroſe ſind wieder bei mir eingetroffen.
Sie zeigen, daß rührende Heimatliebe einer der edelſten Züge
ir
T