Zum Geleit
ann und darf ein Geleit-
wort für den Saarkalender 1952 an der Tatſache vorbei-
gehen, daß auf unſerem deutſchen Daterlande unter dem
Drucke der Weltwirtſchafts- und Reparationskriſe zur Zeit
ſchwerſte Sorgen laſten? Soll man ſich etwa hüten, im
Hinblick auf die nüher rückende Stunde der Befreiung den
Sonrländern gegenüber zu ſehr zu betonen, daß ihre deutſche
Heimat aufs ſchwerſte ringt? Hein. Die Saanrländer wiſſen
es, es geht uns in Deutſchland wirtſchaftlich nicht gut, es
geht uns zur Zeit - im Funi 1931] -- ſchlechter als im
Snoanrgebiet.
Aber die Snanrländer wiſſen auch, daß ihre wirtſchaftliche
Derflechtung mit uns eine ſo enge iſt und bleiben wird,
daß auf die Dauer die Kriſe, wenn ſie uns zu Boden drücken
würde, zumal ſie nicht nur wirtſchaftlich, ſondern hochpolitiſch
ſich auswirken würde, auch das Sanrland in dem gleichen
Strudel mit erfaſſen würde.
Aber wos iſt überhaupt Kriſe und was iſt wirtſchaftliche
Lage zwiſchen uns und dem Sonrgebiet? Blut iſt dicker
und bindet feſter als das vorüberrauſchende Waſſer wirt-
ſchaftlicher Proſperität. Dem Saarländer braucht man wahr-
haftig nicht zuzurufen :
„O, wolle fühlen, welchen Stamm's du biſt!
Wirf nicht für eitel Glanz und flitterſchein
Die reichen Perlen deines Wertes hin!
Die angebornen Bande knüpfe feſt!
Hier ſind die ſtarken Wurzeln deiner Kroajt,
Dort in der fremden Welt ſtehſt du allein!
Mit tief innigem Empfinden ſpürt der Saarländer, daß
ſeine Kraft allein im Mutterboden der deutſchen Heimat
wurzelt. Das Snarland iſt ein unlösbarer Aſt der deutſchen
Eiche, die, mögen auch gegenwürtig noch jo ſchwere Stürme
ſie ſchütteln, auch dieſen harten Wettern trotzen wird.
Am -/
AEZ ZS
Pandesghauptmann der Rheinprovinz.