fachers herab, weithin dröhnte der Schwur der Hunderte, die auf den Felszacken Auf-
ſtellung genommen hatten, ergriffen und ſchweigend lauſchte die Menge: „Wir wollen
ſein ein einzig Volk von Brüdern . . .“ Dann löſte ſich die ſeeliſche Spannung in dem
erlöſenden Ruf des niederländiſchen Dankgebetes: „Herr, mach' uns frei.“
Der Saarverein trug in raſtloſer, viel Jahre langer Arbeit Klarheit und Wahrheit
über unſere Heimat durch alle deutſchen Gaue. Er half damit unverzagt an dem Wall
bauen, der uns ſchützt. Jhm ſei auch an dieſer Stelle herzlich gedankt für ſeine mühevolle,
aber auch zugleich erfolgreiche Sorge um uns. Er wird nicht nachlaſſen, uns zur Seite
zu ſtehen, mit uns durch alle Not zu gehen, bis durch: das Tal wird lohen der Freiheit
Feuerbrand und keine [Fauſt wird drohen dem lieben Heimatland.
emm
Aus der guten alten Zeit.
Im Jahre 1863 forderten die Anwohner der heutigen Futterſtraße von ihrer Ver-
waltung eine Gaslampe für ihren Straßenzug. Darauf antwortete die Stadt-Bürger-
meiſterei St. Johann:
An die Haus-Eigentümer reſp. Bewohner der Futtergaſſe
Herrn Lang & Conſ.
Dahier.
Auf die Eingabe vom 12t. dhs. Mts., betreffend die Anbringung einer ſtädtiſchen
Gaslaterne in der Futtergaſſe, wird Ihnen hierdurch zum Beſcheide eröffnet, daß die
Stadtverordneten-Verſammlung in der Sitzung vom 28t. dhs. Mts. das derfallſige Geſuch
vorläufig abgewieſen hat;
Die Motive der Abweiſung beſtehen eines theils darin, daß die ſämtlichen Häuſer
auf der Futtergaſſe ohne Erlaubniß und gegen den Willen der ſtädtiſchen Behörde erbaut
worden ſind, andern theils aber au darin, daß die Stadt nicht einmal die Befugniß hat,
eine Röhrenlegung durch die Futtergaſſe herzuſtellen, weil dieſe Straße bis heute noch
nicht ſtädtiſches, ſondern Privat-Eigentum der einzelnen Hausbeſiter iſt.
St. Johann, den 30. Dezember 1863.
Der Bürgermeiſter.
Kard<er.
Das „merkwürdige“ Frankfurt.
&
DppgekgAhen
am Niain
Steckt voller Merk-
würdſgkeiten!
(Goethe)
-
„S
7
FEEN DACAAA Citi
Erhielt da dieſer Tage ein
hieſiger Herr von einer Frank-
furter Firma einen Brief, auf
deſſen oberen Teil auffallend der
Werbeſtempel „Frankfurt am
Main ſtekt voller Merdk-
würdigkeiten“ prangte. Da-
gegen wäre natürlich durdjaus
nichts einzuwenden, wenn nict
der Abſender die Adreſſe folgen-
dermaßen abgefaßt hätte: „Mon-
ſieur M. He.“ Saarbrücken uſw.
Der „Musjöh“ in Frankfurt am
Main könnte eigentlich wiſſen,
Goethe hat mal wieder reht: „Frank-
/
|
daß im Saargebiet d e u t[ < geſprochen wird.
furt am Main ſteckt voller Merkwürdigkeiten“