Die Gedanken und die Meinung des Expräſidenten, ſein Uebermut und ſeine Er-
preſſerſuF<t werden im erſten Teile des Gedichtes eingehend geſchildert, Dann kommen
gegen den Gauner die Bürger zu Wort. Ihr Urteil wird man no gerne leſen, es lautet:
Die Armen ſeufzen unter Laſten,
Die Du auf ſie geworfen haſt,
Mit Unrecht füllſt Du Deinen Kaſten,
Die Gottesfurcht iſt Dir verhaßt,
Der Arbeitslohn von Dir verkürzt
Schreit Himmel an, daß Gott Dich ſtürzt.
Wie ging's beim Einſturz unſrer Brücken,
Wie treibeſt Du das arme Land,
Ein jeder muß ſich vor Dir bücken,
Die Bosheit iſt zuviel bekannt,
Womit Du Stadt und Land gekränkt,
Drum weg mit Dir, Du hörſt gehenkt.
Was machteſt Du vor kurzen Tagen,
Als Mangel an Getreide war,
Vergrößerteſt Du nicht die Plage,
Iſt nicht Dein Wucher offenbar?
Drum eile nur und ſäume nicht,
Denn Deine Schande iſt am Licht.
Es wünſcht Dir Stadt und Land viel Glücke
Von hinterwärts, pak Dich nun fort,
Wir raten's Dir, es geht ans Gnicke,
Geh nun an einen andern Ort.
Betrüge da, doh denk dabei,
Daß Deine' Seel dem Teujel ſei!
Einſt kommt der Tag. ..
Linſt kommt der Tag,
Da wahre Gottestreue ſiegt
Und alle Falſchheit feſt am Soden liegt!
Und alle Dinge, die uns heute noch
Lin ſchweres Joch,
üſſen in's Uichts zerrinnen.
Lin neu HLeginnen
Gebt mächtig an:
Frei wird doer Deutſche jein!
Und hehre Welodein
Werden ihm künden dann
Der Brüder Wot,
Den Kreuzestod
Jener von Geſtern,
.
Rodenbuſch.
„BiSher hat der Saarländer Igel-Politik getrieben, er hat ſeine Stacheln
herausgeſtre>t, damit er nicht gefreſſen werde. Wittlerweile iſt den anderen der
Appetit vergangen. Und wenn dieſe anderen wirklich zu einer ehrlichen Derſtändi-
gung gelangen wollten, ſo ſteht nichts im Wege, daß der Saarländer au< den Fran-
zoſen gegenüber wieder ſo liebenswürdig wird, wie er das von Hauſe aus iſt.“
Kommerzienrat Dr. H. Röhling (aus der Rede v. 13. Oktober 1929).
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