jpäter dur< die Regierungskommiſſion abgeleug-
net. Aud diesmal wird der SKttentäter vom
146. Inft.-Regt. dur< einwandfreie Zeugen, dar-
unter au< FIranzoſen, in der Preſſe der Lüge
geziehen. Die Regierungskommiſſion iſt damit
wieder öffentlich blamiert. Wie oft und wie lange
nod!
Oktober: Die Finanzkommiſſion Saarbrückens
beſ<loß, die Cuiſenſtraße in Saarbrücken 1 in
Streſemannſtraße umzutaufen. = Brand der
Schreinerei des Röhrenwerkes in Bous, Sdaden
mehrere Millionen Franken.
Oktober: Die Preſſe meldet, daß nun endlich am
16. Oktober die Saarverhandlungen beginnen
ſollen. Die Bevöikerung ſteht der Angelegenheit
längſt ſehr mißtrauiſc< gegenüber und glaubt Briand
unter dem Druck der millionenſ<weren Beute-
geier.
Die Straßburger Handelskammer proteſtiert
energiſ< gegen jede Aenderung des jetzigen Zoll-
regimes im Saargebiet vor 1935. -- Die Ratten
verlaſſen das Sc<iff. Generaldirektor Defline,
Teiter der Saargruben, geht zum 1]. Januar und
übernimmt die „Leitung der Mines de Courrieres,.
Das amtli<he Reiſebüro der Saarbahnen in
Saarbrücken hat ein Heft für Reiſende heraus-
gegeben, das mit praktiſ<en Ratſchlägen dienen
will. Als eine Geſ<hmakloſigkeit empfindet es
aber die Bevölkerung, daß elſaß-lothringiſche
Stationen mit franzöſiſ<er Bezeichnung erſ<einen.
Man lieſt ſtatt Straßburg-Hauptbahnhof Stras-
bourg Gare Central, Ueuf BriſaM Gare jtatt
Neu-Breiſa<-Bahnhof, ſogar Wlulhouſe-Dille er-
eint und ähnliche Scherze, denn es fehlt auch niht
Bäte für Baſel. Warum dies WMaskenſpiel in einer
von Deutſ<en herausgegebenen Zuſammenſtel-
[ung?
Oktober: Die Preſſe meldet ein von franzöſtſcher
Seite beantragtes Hinausſ<ieben der Saarver-
handlungen vom 16. zum 28. Oktober.
Die Handelskammer von Lyon äußert ſich zu
den: Saarverhandlungen u. a.: Wir mißbilligen
jede Abänderung des bisherigen Regimes und
proteſtieren im Uamen von Handel und Induſtrie
mit allem Uahdruk gegen den Derzi<t auf
unſere Rechte wirtſ<haftliher Art. -- Selbſt das
Generalſekretariat des Dölkerbundes in Genf,
das zehn lange Jahre über die Wünſche der Saar
ahſelzu&end hinweggegangen iſt, rührt ſich plöß-
[ic und tritt mit aller Kraft für die unehrliche
Franzöſiſq<e Saarpropaganda ein. Die Herrſchaften
werden ſi; ſämtlih am heißen Saareiſen die
Finaer verbrennen.
6.
Oktober: Das Sdqulhaus an der Elversbergerſtraße
in Friedric<sthal, durH Grubenſchäden hart mit-
genommen, muß geräumt werden, da Einſturz
droht.
Oktober: Unterſ<lagungen bei dem Hülzweiler
Spar- und Darlehnskaſſenverein erreichen nah
einer Mitteilung in der Hauptverſammlung die
Böhe von 372 500 Fr. Jedes Mitglied der Kaſſe
wird mit 1500 Tr. belaſtet.
23.
Oktober: Saarbrücken zählt für die Stadtverord-
netenwahlen 76 000 Wähler.
Oktober: Tagung des Dorſtandes der Dereinigung
deutſ<er Arbeitgeberverbände.
24.
55
Oktober: Die Saarkonferenz, die am 28, Oktober
beginnen ſollte, wird heute wieder verſchoben. An
der Saar macht man ſic; luſtig über die maß-
loſen franzöſiſhen Jorderungen und re<hnet be-
reits mit der Beibehaltung der jezigen Cage bis
zur Dolksabſtimmung 1935
15
8
Uovember 1929,
>
Uovember: Tardieu, der einſt in der Saar-
gebietsfrage gegen die Abſichten der Engländer
und Amerikaner unſere heutige elende Lage
unter dem Dölkerbund herbeiführte, wird nach
Rücktritt Briands UWliniſterpräſident
Vovember: Auf Anrempelung der Saarländer ent-
geaqnet die Preſſe mit vollem Re<ht: „Es gibt
überhaupt im Saarland keine franzojenfeindliche
Agitation, jondern nur den überparteilichen, alle
umfaſſenden“ Widerſtand gegen die widerrechtlichen
Annektions- und Ausbeuteabſihten einer kleinen
franzöſiſ<en Intereſſentengruppe.“
Uovember: Der Deutſ<he Saarkriegerbund hat
nachſtehende Entſchließung an den Reidskanzler
geſandt: „25 000 im Deutſ<en Saarkriegerbund
zuſammengeſc<loſſene Kameraden aus allen Ort-
ſj<aften des Saargebiets richten an die Reids-
regierung die dringende Bitte, ſim für eine bal-
dige und reſtloſe Rückgliederung des Saargebietes
an das Daterland mit allen Kräften einſeßen zu
wollen.“
Uovember: Eröffnung der Landwirtſ<aftlichen
Schule zu Cosheim im Reſtkreis Wadern.
Uovember: Die Sdloſſer - Zwangsinnung von
Saarbrüken kann auf ein 3djähriges Beſtehen
zurückblicken. Das Jubiläum wird mit einer
Ausſtellung von Scloſſerarbeiten verbunden.
Uovember: Candesratsabgeordneter Schmelzer
präziſiert na< dem Regierungswedſel in Frank-
rei; die Stellungnahme des Sanrvolks mit fol-
genden Worten: „Briand hat in etwas dunklen
Worten von der künftigen Zuſammenarbeit
Frankreichs und Deutſhlands im Saargebiet ge-
ſprochen. Wenn dies etwa in der Internationali-
jierung und Privatiſierung der Gruben beſteht,
dann müſſe mit aller Energie betont werden, daß
die Saarbevölkerung nie und nimmer dafür zu
haben ſei. Lieber warte man bis zur VDolks-
abſtimmung 1935,“
Ucvember: Der Bürgermeiſter vcn St. Ingbert
iſt naM dem Urteil des Oberverwaltungsgerichts-
hofes infolge des Finanzſkandals friſtlos ohne
jede Penſion entlaſſen worden |
Uovember: Dur< eine in Weißenfels geführte
Unterſu<Qung in einer Spionage-Angelegenyeit
wird feſtgeſtellt, daß Frankreich in Saarbrücken
eine Spionagezentrale unterhält.
Der Deputierte George Bureau erklärt in der
Kammerſizung: „Da< meinem neueren Dafür-
halten iſt es zweifelhaft, ob im Jahre 19335 die
Saarbevölkerung den Wunſ< einer Rüdgliederung
an Deutſchland ausſprehen werde. Wenn man die
alldeutjMe Propaganda zu unterdrücken ver-
ſtände, ſo würde. es gelingen, ein für Frankreich
günſtiges Abſtimmungsreſultat zu erzielen. Die
Zuſammenſeßung der Saarregierung iſt aller-
dings ſehr unvorteilhaft für Frankrei<.“ Tits
wie Schwindel!
UVovember: Die neue Brüke über die Saar
zwiſchen Dillingen und Wallerfangen wird heute
dem Derkehr übergeben.
Prälat Kaas, Führer der deutſ<en Zentrums-
partei, erklärte in einer in Saarbrücken abge-
haltenen Derſammlung, daß das Uein oder Ia
der Partei zum Youngplan abhängig ſei von der
Richtung, in welcher ſih das Sc<hidkſal der „Saar“
in Paris entwickle.
Uovember: Bei der heutigen Stadtratswahl in Saar-
brücken erhielten Stimmen das Zentrum 13 832
[18 Siße), die Sozialdemokraten 8777 (12 Siße),