20.
26.
31.
. Auguſt:
tralverwaltung der KRegierungskommiſſion er-
fordert nicht weniger wie 14 800 000 Fr., darunter
für Autodienſt 580 000 Fr. Die überflüſſige Gene-
ralfinanzkontrolle 1 338 000 Fr. —~ Haushalt der
Polizei 22 500 000 Fr., davon entfallen auf das
Landjägerkorps 17 080 000 Fr. — IJuſtizverwal-
tung 22 722 000 Fr., von denen der Oberſte Ge-
richtshof in Saarlouis 1 700 000 Fr. bezieht. Die
Dolkssſchule 61,5 Mil. Fr., die höheren Schulen
8 910 000 Fr. —– Der Haushalt der Eiſenbahnen:
Einnahme 336 375 000 Fr., Poſt- und Telegraphen-
Derwaltung Einnahme 51, NKusgabe 32,12
Millionen.
Iuli: 68 Mann der engl. Abteilung des ſog.
Bahnſchutzes dringen unter Führung ihrer Offi-
ziere troß dem Widerſtand der Angeſtellten ins
ſtädtiſche Mühlenbad ein, eine Herausforderung
und ein Uebergriff, der peinliches Aufsehen er-
regt. Denſelben Unfug verſuchen am 23. Juli
wiederum 19 Mann, werden aber abgehalten. Der
herbeigerufene Polizeidirektor tritt dabei in
Derkennung ſeiner Pflicht für die Eindringlinge
ein. Am 25. Juli begehen ſechs engliſche Offi-
ziere dieſelbe Derlezung des Eigentumsredchtes.
Zwei franzöſiſhe und gzwei belgiſche Offiziere
ſchließen ſich an. Am 26. Juli erhalten die Herr-
ſchaften die Antwort der Bürgerſchaft durch den
Stadtrat. Ohne Unterſchied der Partei wird dort
eine erquickende Dorleſung gehalten über unſere
Rechte und ihre Pflichten, ein Proteſt, der jedoch
ſchließlich in ruhig vornehmer Form eine Bei-
legung des Zwiſchenfalles einleitet. Stimmung
zwiſchen Bevölkerung und Bahnſchuz: meter-
diches Eis.
. Juli: Grundſteinlegung des St. Johanner engl.
Gemeindehauſes an der Nauwvieſerſtraße.
Iuli: Der Engländer Wilton, Nachfolger des
Präſidenten Stephens, empfängt die Führer der
Landesratsfraktionen, die ihn bitten, mitzu-
helfen, daß das Saargebiet nach dem Wunſche
ſeiner Bevölkerung baldmöglichhtt zum Reiche
zurückgeführt werde. »
. Juli: Die Regierungskommiſſion führt zum Be-
fremden der Bevölkerung die Grußpflicht für die
Polizei und das Landjägerkorps gegenüber den
Offizieren des Bahnſchußzes ein. Ein belgiſcher
Leutnant verübt nach Meldungen der Preſſe
gegen einen Polizeikommiſſar Grußſchikanen. Er-
regung in der Bürgerſchaft über den Bahnſchugt,
man fordert Abhilfe.
Juli: Die Regierungskommission verbietet für die
am 7. Auguſt in Aussicht genommene Feier des
Kreiskriegerverbandes und der KRegimentsver-
bände Straßenumzüge und Derſammlung unter
freiem Himmel. Alſo Angſt ſelbſt vor Betätigung
kameradſchaftlicher und karitativer Aufgaben.
Auguſt 1927.
. Auguſt: Gemeldet wird der Krebsgang der fran-
zöſiſchen Grubenſchulen in Velſen, Hoſtenbach,
Cheweile.. Zert. Einzelne Klaſſen haben nur
Proteſtkundgebung der ſaarpfälziſchen
Gemeinden in Limbach gegen die Verunreinigung
der Blies durch Neunkirchen, Induſtrie. und
Grubenanlagen. Der Flußlauf iſt verpeſtet. Eine
. Auguſt:
. Auguſt:
Saarkalender für das Jahr 1929
Schadenerſatß klage wird in MAusſficht genommen
und ein Verwaltungsverfahrene. –} Weihe des
Ehrenmals der 40er in Raſtatt. Aus dem Saar-
gebiet erſchienen dabei noch über 100 Dierziger,
vier von ihnen über 80 Jahre alt.
. Auguſt: Mehrere hundert Saarländer aus dem
Ruhrgebiet treffen zum Beſuch der alten Heimat
in Saarbrücken ein.
Die Regierungskommiſſion verlangt
widerrechtlich von der Stadt Neunkirchen Räum-
lichkeiten zur Unterbringung von Bahnſchutz-
truppen. – Wliederſehensfeier und Fahnenweihe
des Dereins ehem. I74er in Saarbrücken 6. bis
8. Auguſt. –~ Erſter Verbandstag des Kcreis-
kriegerverbandes Saarbrücken, 72 Vereine mit
11 000 Mitgliedern, verläuft glänzend. – Volks-
zählung: Laugtzkkirchen 1637 Perſonen, Mittelbex-
bach 5531, Erbach 4276, Reiskirchen 738, Iägers-
burg 2229 Perſonen.
Neueinweihung des T7r7er Denkmals,
vom Habſterdick auf dem Ehrenfriedhof errichtet.
Das alte Denkmal war von Franzoſen böswillig
beſchädigtt worden, der eine Säule krönende
Adler heruntergeriſſen und geſtohlen. Die um das
alte Denkmal beerdigten Krieger auf dem neu
angelegten Friedhof beigeſett.
. Auguſt: 50 000 Bergleute, in Saarbrücken ver-
ſammelt, proteſtieren, durch bitterſte Not erregt,
in gewaltiger Kundgebung gegen die dauernden
Feierſchichten, Maſſenentlaſſungen und ſſchlechte
Löhnung. Kommuniſten begehen während des
Umzuges mannigfache Ausſchreitungen, wobei 35
Polizeibeamte verletzt werden.
. Auguſt: Im ,Journal officiel‘ wird der Gewinn
aus den Saargruben veröffentlicht. Reingewinn
im Jahre 1926: 112 580 229 Fr. gegen 10 059 541
Franken im Jahre 1925 und 34 543 566 Fr. im
Jahre 1924. Die Bilanz verzeichnet ferner an
Rückſtelungen 91 407 329 Fr. und eine Betriebs-
mittelreſerve von 240 Millionen Franken. ~
Bierbach zählt 1041 Perſonen.
„ Auguſt: Aufsehen erregt, daß auf dem Saar-
brücker Flugplatz in St. Arnual vormittags ſieben
franzöſiſche Militärflugzeuge landen, ſie wollen
ſich verflogen haben. Der Zivilluftverkehr wird
immer noch durch unſichtbare Kräfte hinter-
trieben, Flugrecht genießen dagegen die französi-
ſchen Militärs.
. Auguſt: Die 7. Tagung des Bundes der Saar-
vereine in Würzburg am 13. und 14. Augult
zeigt glänzendes Bild der Saartreue. Es iſt der
Erfolg mühſeliger Arbeit vertriebener Saar-
länder, von denen hier Andres und Th. Dogel
erwähnt ſeien. Das Ganze unter dem Stichwort:
„Das Saargebiet wil heim!“ Herzbewegender
Eindruck. In reicher Fülle Grüße und Glück-
wünſche aus Reich und Helmat. Gewaltige Kund-
gebung der Würzburger für das Saarrevier. .
Zu Ehrenmitgliedern des Bundes werden ernannt:
Chefredakteur Zühlke, Pfarrer Dr. Schlich und
Pfarrer Becker. Die Entſchließung verlangt Rück-
gliederung des Saargebiets zum Deutſchen Reich,
zu Preußen und Bayern.
. Auguſt: Nach der ,UNeunkirchner Volkszeitung“
verlangt für die franzöſiſche Abteilung des Bahn-
ſchußes in Neunkirchen ein franzöſiſcher Offizier
S E C G .
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