. KRoks-Anlage von Haldy & Co. in Altenwald 1835
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Nach einem Steindruck im Saarmuſeum.
Der Völkerbund und sein Kind.
„„Hallo‘’ rief einft der Völkerbund,
„Wir machen alle Welt gesund;
Der erften Liebe junges Reis
Sei unſ’res Ehrenworts Beweis!
Von Herzen gratulieren wir
Dir, glückhaft Kind, du Saarrevier!“
Doch die Geschichte schrieb ein Buch
Von List, Gewalt, von Lug und Trug.
Zum ,,Tiſchlein deck’ dich“ ward die Saar,
Wie's ſchon bei unsern Vätern war,
Wie es die Liberté so glbt,
Wenn Srankreich auf dem Kalmus piept.
Es sprach die Macht: Es schafft sich hier
La belle France ein fett’ Quartier,
Sür euch das Wort der Menſschenkenner:
r„Erſchaffe Not und sie schafft Männerl“
Auf welſcher Seite heiß Begehren,
Sür uns ein Jammervol] Entbehren;
Srau Herzeleid mit tauſend Klagen
Durchzieht das Land der fremden Plagen.
Ich will hier nicht Gespenster wecken
Und reden von dem Steuerſchrecken,
Die Nähe wimmert und die Weite,
Du siehst nur klapperdürre Pleite;
Bei allem Sleiß, bei allem Streben
Ein freiheitloſes Sklavenleben.
Der Himmel blickt so trüb und grau,
Der Nebel webt ob unserm sau;
Es folgt der welſchen Unkultur
Von îlück und Segen keine Spur,
Denn Jeder Stand, daß Gott erbarm,
Ift ausgepovert, bettelarm.
Ein Volk, das zu verzweifeln droht,
Sehnt sich nach Freiheit, Recht und Brot. ~
Geduld, Geduld, es rinnt die Zeit,
Sie bringt auch uns Gerechtigkeit.
Hie Herrenmut! Nie Sklavenſcheul!
Wir bleiben deutsch und bleiben treul
Doch Genfer Kat, nun sieh’ dir's an,
Was hat man deinem Kind getanl!
Empfindeft du nicht Schmach und Schand
0b diesem tapfer'n Volk und Land?
F n Leib und Seele krank und wund,
Der „Segen“ ift’'s vom Völkerbund,
Was er uns brachte, was er gab,
Heißt: Jecler FSreiheit dumpfes Grab.
FA. Z:
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