Full text: 1926 (0004)

Saarkalender für das Jahr 1926. 
  
Rettung des Dampfers „Baarbriicken" aus Beenaot. 
ine intereſſante Rettung eines Dampfers aus Seenot ſpielte ſich im Sommer 1924 
vor dem Hafen von Sabang (auf der Insel Pulu Weh, Nordſpitze Sumatra's, 
Niederländiſch-Indien) ab. Das Patenſchiff unſerer Stadt Saarbrücken, der neue 
und mit den modernſten Einrichtungen verſehene Paſſagierdampfer „Saarbrücken“ 
des Norddeutſchen Lloyd, 9429 Brutto-Regiſter-Tonnen groß, hatte diesen an dem 
großen Seewege nach Oſtaſien liegenden Platz angelaufen und war beim Verlassen des 
Hafens auf einem der vielen dort befindlichen Korallenriffe, diesen aus den Abſcheidungen 
kleiner Seetiere unter Wasser ständig neu entstehenden und gewissermaßen wachsenden, 
aber felſenhart werdenden Gebilden, feſtgeraten. Ein eigenartiger Zufall wollte es, daß 
die ſchließliche Errettung dieſes ſchönen Schiffes einem Dampfer gelang, der wiederum in 
Beziehungen mit dem Saargebiet ſteht. Die Intereſſen der Röchling'ſschen Unternehmungen 
erſtreckten sich nicht nur auf die hier im Saargebiet bekannten Werke, sondern seit 1918 
besteht in Hamburg auch eine zum Röchling-Konzern gehörende Reederei, die einen Fracht- 
Liniendienst nach Nordſpanien-Portugal sowie nach der Levante und dem Schwarzen Meer 
betreibt. Die Röchling'ſche Flotte hat sich troß der ſchwierigen Frachtenlage in der 
Seeſchiffahrt beträchtlich entwickeln können. Sie umfaßt zurzeit 18 Dampfer mit einer 
Tonnage von insgeſamt rund 50000 Tonnen, die überwiegend in der oben erwähnten Linien- 
fahrt verwandt werden. Nur zwei Tankdampfer „Amrum“ und „Usedom“ werden ſchon seit 
langer Zeit in den Gewässern von Oſtasien bezw. Niederländisch- und Britisch - Oſtindien, 
in der Öl- und Petroleumfahrt beſchäftigt. Der Dampfer „Amrum“ hatte nun Gelegenheit, 
den Dampfer „Saarbrücken“ aus der Gefahr, in der er sich befand, zu retten. Einige 
dieſem Artikel beigefügte Bilder, die an Ort und Stelle aufgenommen wurden, geben eine 
anſchauliche Vorstellung von der gefährlichen Lage des gestrandeten Schiffes. Im übrigen 
entnehmen wir dem Bericht des Kapitäns des Dampfers „Amrum“ über den Hergang 
der Strandung und der glücklichen Rettung folgendes: 
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Strandung der „Baarbrücken'" an der Nordſpitze BGumatra's vor der Inſel Pulu Weh. 
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