Full text: 1926 (0004)

Saarkalender für das Jahr 1926 
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Baanrländiſche Brenneſſeln. 
Erinnerungsblätter an den Landesrat. 
„Es iſt cin unerhörter Skandal, wie hier mit dem Geld der hart arbeitenden Bevölkerung ge- 
wirtſchaftet wird. Die in der Preſſe aufgestellte Behauptung, daß der berüchtigte Spitzel-Rollin weiter 
ſein Gehalt beziehe und dazu noch eine Bombengratifikation erhalten habe, iſt von der R. K. bis jetzt noch 
nicht dementiert worden. Entſpricht ſie den fra an dann habe man ein Recht zu sagen, daß das 
Saargebiet von einer Anzahl von Ausländern ausgebeutet werde." Abg. Karius (Landesrat 1. 4. 1925). 
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„Es muß soweit kommen, daß die Opfer der Arbeit vor Hunger und Entbehrung geſchützt werden § 
und von der Inansſpruchnahme der Armenfürſorge verſchont bleiben . . . Die Sozialverſicherung des 
Saargebiets durfte von der deutſchen nicht getrennt werden . . . Es gibt hier nur eins, das iſt die 
Wiedervereinigqung mit der deutſchen Sozialverſicherung. Das wäre lediglich die Wiedergutmachung 
einer Torheit. Wie konnte nur eine Völkerbundsregierung zur Iſolierung der Sozialverſicherung auf . 
ein ſo kleines Gebiet ſchreiten. Die Wiedervereinigung mit der deutſchen muß erſtrebt werden, das ſteht 
im Einklang mit den Beſtcebungen des Völkerbundes.“ Abg. Gärtner (Landesrat 12. 2. 1925). 
„Im Saargebiet jagt ein Skandal den andern, eine Brüskierung der Bevölkerung folgt der 
andern, immer zyniſcher und unverhüllter werden die franzöſiſchen Intereſſen den saarländischen voran- 
geſtellt. Bis jettt hat Herr Koßmann, das ſaarl. Mitglied der R. K., zu all den unangenehmen Dingen 
hier keine tatkräftige Stellung eingenommen. Ich möchte ihn heute fragen: „Wie lange noch ?“ Er 
muß ſich darüber klar werden, daß er zu wählen hat zwischen der Bevölkerung und dem Teil der 
Regierung, der ſich weniger als Treuhänder des Völkerbundes, denn als Wegbereiter Frankreichs fühlt. 
Die Wahl muß er treffen, es iſt hohe Zeit!“ Abg. Schmelzer (Landesrat 1. 4. 1925). 
CEE P PEEP E P PP P PFK 
Die Geeritſchde. 
Ich han's jo vorenaus gowißt, For manche Frankedemonſchdrand 
Mie's ginnenoh jetzt kumm is, Is das beſunnerſchd bidder; 
Daß's mit der Frankeherrlichkääd Er tubbd ſich vor die Schdirn un denkt: 
Hei uns doch bal erum is. Käämd unser Mark doch widder. 
Was han ſe domools fandaſieort Der Franke, der is jetz so krank 
Dun der ſchdabiele Währung; Un ach, ss wedderwennihch; 
Die hat die Fallekrankhäöd jetz; Die Tüack is awer kerngeſund 
Un mir han die Heſcherung. Un richtig wertbeſchdännig. 
E Mancher gridd bal groowe Hoor, So lang, als wie mer die nit han, 
Ter sieht's jo lääder kumme: Do ſimmer die Gobritſchde: 
Mir sin bei dere Hurzlerei 
Un bleiwe eewe noh wie vor 
Als widder mool die Dumme. Die Dumme und Verkitſchde. 
Fritz Kühner, Saarbrücken. 
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Vom Saarbund. 
Miédiocre et rampant, et l'on arrive à tout. Mittelmäßig und kriechend, das iſt der Weg zum Erfolg. 
eaumarchais (Le mariage de Figaro). 
|'apelle un chat un chat et Rolet un fripon.' Ich nenne eine Katze Katze und Rolet einen Schelm. 
Boileau (Satires 1, 57). 
Hol' die Peſt alle feigen Memmen und das Wetter obendrein! Shakespeare (Heinrich IV. 2. 4). 
Vous êtes orfêvre, monsieur Josse! (Sie ſind ein Goldſchmied, Herr Joſſe !) Molière. 
„Die ganze Absplitterungsbewegung der Separatiſten iſt von den Franzefen Zgeſitet wo worden !“ 
Amerikanischer Zivilkommisfar in Koblenz. 
„Wer aber hinfort noch mit den Feinden ſteht, den treffe Schande und Fluch und tn und verbannet ihn, er ſei 
hoch oder niedrig. Ernſt Moritz Arndt. 
  
  
„Fort mußt du, deine Uhr iſt abgelaufen." Schiller (Tell). 
  
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