Saarkalender für das Jahr 1926.
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SBnarländiſche Brenneſſeln.
Erinnerungsblätter aus dem Landesrat bei ſeiner Eröffnung, 19. Juli 1922.
Abg. Dr. Röchling: „Man Hat in Genf geſagt, man wird der Bevölkerung das Maximum
deſſen an Freiheiten geben, was mit dem Vertrage von Versailles ~ Friedensvertrag will ich ihn
nicht nennen, weil es kein Friedensvertrag iſt - zu vereinbaren iſt, eine Methode, die darauf
Hinausläuft, die Bevölkerung mundtot zu machen, wird nicht den geringſten Erfolg
zt ex: Ich rey an, daß ſich die Regierungskommission über die Tragweite ihrer Stellungnahme
nicht klar gewesen iſt.'
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„Laßt alle Hoffnung hinter euch! (Dante.)
fFflaggenzwiegeſpräch an der Fahrtauſendfeier.
m Schloßplatz zu BHaarbrücken, da flattert ſtolz allein
Ein blau-weiß -ſchwarzes Banner im Abendſonnenſchein.
Es raunt und rühmt dem Winde : „Ich bin dem Tal verlieh'n,
Dem Deutſchen Reich zum Trotze will ich durchs Baarland zieh'n;
Was meine farben denten, das heiſchet Dank als Lohn,
Wohl hunderttauſend Grüße umfliegen heut' den Thron.
„ Und bäiumt ſich eure Seele, der Rücken beugt ſich doch,
Bo traget Sklavenketten und grüßt das welſche Foch !"
Da rauſcht's im wilden Zorne ; viel tauſend fahnen weh'n,
Sie glüh'n in deutſchen farben wohl über Tal und Höh'n.
Es ſingt im vollen Chore, es klingt der freiheit Hang,
Daß es wie Sturmesbrauſen zum fremden Bpötter drang:
„Uns ſchmiedete zum Ambos des Hchickſals harte fauſt,
Der Hammer wird zerſplittern, der auf uns niederſauſt !
Wir bilden eine Kette, wie auch das farbenſpiel,
Die alte Kraft des Reiches iſt unſer aller Ziel!
Der deutſchen farben Gluten, ſie ſind das helle Licht
Zum Weg auf dunklem Pfade, bis unſ're Schmach zerbricht.
Ins Herz iſt's uns geſchrieben durch unſerer Böhne Blut-
Dem Daterlande alles, die Treu in Gottes Hut!
Nehmt hundert fremde flaggen und hüllt das Baarland ein,
Dor Heimweh wird es bluten nach deutſcher freiheit GBchein. +
Wir lachen dein, du Spötter, wir haben dich erttannt,
Du biſt Regierungswimpel, hier ſremd, von uns verbannt !
Da bläht sich auf das Banner und ſchreit es in die Nacht-:
„Schlägt deutſcher Geiſt im Baartal die neue Arminsſchlacht ?
Weh dir! Bo kühn und trotzig, du uralt deutſch Geſchlecht,
Noch ſchlägt die Macht in feſſel die freiheit und das Recht.
Drum bliebe zu erwägen der Welſchen ſtill Gebot,
Schon des Thenters wegen wählt heute blau-weiß -rot ;
Auch grün- weiß-rot zu holen, wär' eine freude mir,
Des Rheinverrates Fahnen, ihr wißl's, die ſchützen wir!"
Da hat der Gturm verſchlungen, was ſie noch weiter ſchwäüitzt,
Er hat den Bchaft zerbrochen, das Banner ſelbſt zerfetzt.
Die Bonnwendfeuer leuchten, ſie werden zum Fanal!
Des Bnartals Glocken ſingen des Glaubens feſtchoral,
Der Liebe gold'ne Schwingen durchziltern jeden Ort,
Durchſchauern jede Seele in heiligem Akkord ;
Das düiſt’re Tal der Leiden ein heller Strahl durchbricht,
Des Hoffens Adlerflügel, ſie tragen uns zum Licht !
Und ,Deutſchland über alles" reißt tauſend Wunden auf,
Da eint ein Hchwur die Herzen im ungeſtümen Lauf :
„Es gilt Germanenehre! Nicht nur auf tauſend Fahr,
„Hie guet" deutſch auf ewig das Land und Volk der Baar !"
î O Gott, gib du dein Werde, flehn alle zu dem Herrn, -
Dan grüßt nus dunklen Wolken der helle Morgenltern.
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