wenigstens zutreffend ergänzte. Erst spät setzte sich dagegen die zweifellos
etwas schwerfällig arbeitende amtliche Maschinerie in Bewegung und jagte
am 18. Dezember offiziell dem frechen Sremdling nach, der nach ihrer Meinung
den heute ftark mißvergnügten Demiboches zuviel ins Ohr flüsterte. Verboten
nicht allein und mit Strafe bedroht wurde der Verkauf, ſondern auch der
Umlauf und die Verteilung des Buches. Vergebens! Verbotene Srucht reizt,
die dritte Auflage war nach dem Ukas des General-Kommissars der Republik
sehr bald vergriffen. Doch dieses war nicht zu verwundern im allgemeinen
wie beſundern!
Die Bitte der elsäsſiſchen Sreunde, für das nächste Jahrbuch doch von
einem ihrer Landsleute das Geleitwort schreiben zu lassen, findet Erfüllung.
Ich habe einen hervorragenden Schriftsteller und Dichter gewählt, der wohl von ſich
sagen darf: „nennt man die besten Namen, so wird auch der meine genannt!“
Profesſor Dr. Sriedrich Lienhard -Weimar, der unvergessene Straßburger sen
lehrte, den die fraternité grundlos von herd und Heimat vertrieben, hatte
die Liebenswürdigkeit, dem vorliegenden Buche ein Geleitwort zu widmen.
Es atmet den vornehmen Geist, den wir aus allen seinen Schriften kennen.
Es bleibt mir noch die angenehme Pflicht, aller in Dankbarkeit zu ge-
denken, die mir auch diesmal ihre tätige Mithilfe schenkten, im alten Geiſt
den Saarkalender vollenden zu können. Er möge seine Wanderung antreten
und das Band der Anhänglichkeit und Liebe zu dem in seinem Unglück so
treu und fest stehenden Saarland noch enger knüpfen überall, soweit die
deutsche Zunge klingt. Vergeßt uns nicht, wir ſehnen uns nach der wohltuenden
Teilnahme der fernen Brüder im Reich und Ausland. Der Übermut wird
einst zerrinnen und mag er tauſend Ränke ſpinnen. In dieser hoffnung allen
der heimat deutschen Gruß. A. Z: