Full text: 1925 (0003)

Saarkalender für das Jahr 1925 
  
  
  
  
  
  
  
3 Gaarländiſches Immergrün. 
Erinnerungsblätter aus dem Landesrat. 
Wo in der ganzen Welt gibt es ein Land, in dem die Bevölkerung nicht weiß, was mit ihren 
Êtver" orfhiett? Höchſtens in den Kolonien, mit denen man uns gleichſtelle Wir werden uns 
  
Abg. Schmelzer (Landesrat 30. 9. 1923). 
Ich kann mich nicht dazu. aufſchwingen, den Abtrünnigen Verachtung entgegenzubringen. Das 
iſt mir noch zu hoch. Ich habe tiefes Mitleid mit ihnen. Wie ſchlimm muß es ausſehen um Menſchen, 
die ſich ſo erniedrigen können, ihrem Vaterlar d die Treue aufzukündigen. Sie kommen mir vor wie 
ein Menſch, der es fertig bringt, ſeine eigene Mutter zu verraten. 
Abg. Schmelzer (Landesrat 13. 1. 1924). 
In die Wagſchalen, mit denen unser Gesſchick gewogen wird, werden auf der einen Seite Gewalt, 
| auf ‘der anderen die ewigen Menſchenrechte und die Liebe zum Vaterland hineingelegt. Es geht um 
[ die Zukunft des Saarlandes, bei dem jeder eingedenk ſeiner Pflicht zu ſtehen hat. 
Abg. Schmelzer (Landesrat 13. 1. 1924). 
e §§ 
Zum Schulkampf. „Landgraf werde hart!“ 
(Thüringer Sagenſchatz.) 
Die lodert hell des Saarlands Zorn: Germanenſtolz trägt dies Goeſchlecht, 
Ihr sä't uns Unkraut unters Korn, Die Sprache ſchlicht, voll Geiſt und echt, 
Heugt ihr Luch auch dem fremden Joch, Orum führt die Iugend sonnenwärts, 
Es kommt der Tag, da fällt es doch! Lehrt deutſch ſie fühlen Luſt und Schmerz; 
Die Ernte, hofft ihr, gleicht der Saat; Hinweg mit Trug und frevlem Spielt, ? 
Erſch eint es nicht Derrätertat, Tlit ſtlaviſch frankophilem Ziel! 
Haß ihr der Iugend Sinn verfälſcht Der Kampf geht um den tiefſten Wert, 
Do bi ufer Kies er Stker tt: . ? zlrs. Ku tethzrt so he b d ge hrt 
Espinosa werde hartl! Espinoſa, werde hart! 
WDißt ihr, daß euch das Volksgericht 
Längſt schwerer Sünde ſchuldig spricht ? 
Hringt Sehnfucht nach der Freiheit Tag 
In unsrer Iugend Herzensſchlag, 
Entzündet sie am Feuerbrand: 
„Für Ehre und für Daterland !“ 
Zu treuen Händen folche Saat 
Erfordert Pflicht und Recht als Tat!! 
Mit Schwerterſchlag nach Ritterart, 
ELspinoſa, werde hart! A. 3. 
Politis che Gesundheitsregeln. 
Ew'ge Schmach dem deutſchen Sohne, Gilt nur die Kraft als Zukunftswert 
Deiner Menſſenadels ſäht! t GR UE 
Schiller. Das ſtärkſte Volk zuſammen. 
Das höchſte Gut des Mannes iſt ſein Vokk, Prinz;v. Shhönaich-Carolath. 
EU; 
Ein Volk, dem Recht und 
Seiner Sprache treu ; 
Fand uns der Tag, 
Wird jeder Tag uns finden. Felix Dahn (11, 7. 1897). 
Eine Handvoll Geld iſt iuGt js Sack voll Recht und Wahrheit. 
Gesundheit ohne Geld iſt ein halbes Fieber. (Engl. Sprichwort.) 
Über Gold und Silber gibt's keine Verwandte 
; Gold, o du Falſchmünzer der Gefühle. (Sprichwörter.) 
Was frommt’'s nach Geld und Gut zu haſchen, das Leichenhemd hat keine Taſchen ! 
; Betty Paoli (Sinnſprüche.) 
Und der Geldſack iſt kein leerer Schall, der Menſch kann ihn brauchen im Leben, und ob er auch dumm ist 
cheral "zutun wird alles vergeben, und worauf kein Verſtand der Verſtändigen fällt, bos übet in Einfalt ein 
[v:17. i 
._. Saarkalender 1925 2 
 
	        
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