Saarfalender für das Jahr 1923
Der Gollenstein bei Blieskastel.
Zollner und Sünder.
H, Kenth 1922
Auf das Unreht folgt das Uebel,
Wie die Träne auf die Zwiebel.
(Sprichwort)
Die Sonne hät ſebr heiß gelacht, drum wird an Bad und Reiß! gedadht,
Doh das Saarland ijjt ummauert, auf Weg und Steg ein Zöllner lauert,
Zu erleichtern den Verkehr und andre ſchöne Dinge mehr.
Es rattert der Zug, im flüchtenden Schein, ein Knirſchen der Bremſe! Nun büte dich
„Dier Zollſtation!“ Ein Ruf, viel Shrei'n, und das Unbeil bricht herein! [fein!
Denn ſieb, ſchon ſtreift der Zöllner hzer gnadenlos im Zug umher,
€s treibet mit Entſeen Scherz, ſicht durch die hofe "Is ins Berz!
Und du erfährſt als Menſch und Chriſt, was auf der Welt Verhängnis iſt.
Was dienlich h3h'rem Lebenszweck, wie Eier, Wzin und fetter Speck -- alles weg!
Zum Schluß frlgt deiner Sreveltat ein himmelbohes Strafmandat.
Bin ausgeraubt und wutentflammt, als käm ih von dem Steueramt! -
Der Heiland macht' drei Kreuze ſhon beim Zöllner und hielt nichts davon,
Drum füg" dich drein und ſchweige ſtill, es geht niht immer, wie man will,
Ja, könnt" im, wie Iich wollte, ſo -- ih ſtrample mit den Süßen!
Und wenn du nach Bruhmühlbach kommift, „ſag', ich laſſe -- grüßen!“
Politiſche Geſundheitsregeln.
Die Gemeinde iſt die Elementarſchule der Freiheit. (Laveleye.)
„Nationale Erinnerungen liegen tiefer in der Menſchenbruſt, als man gewöhnlich glaubt, Man wäge es nur, die alten
Bilder wieder auszugraben, und über Nacht blüht hervor die Liebe mit ihren Blumen.
Heinrich Heine (Reiſebilder T. 1, Norderney 1826)
We Ee RENE Snare feſert mit 095 Geld,“ welches ſie. jahrlich. au- die- Beamten zahlt jandern Jjenus Bel,
. eben.
Die Erinnerung iſt das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können. Jean Paul (Geſammelte Aufſätze).
Was erhält uns friſch und jung: Arbeit und Erinnerung. (Emil Pasque.)
Der Motor, der in früheren Zeiten mitgeſpröchen hat, der Motor der Freude an der Arbeit, an der Sache an ſich, tritt
mehr und mehr in den Hintergrund, ja, man glaubt im allgemeinen nicht an ſeine Exiſtenz. Das iſt es, was die heutige
Seit jo traurig macht. Denn Pfliht und Gewinn allein madhen den Menſchen nicht glückli<h, und alles wirkliche Lebensglück
entſprinat aus der direkten Freude am Schaffen und Werden. Hildebrand
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