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et la direction de l'economie d'elements allogenes qui ont toujours suscite les
plaintes de la population 8
Als Saarländer sollten nur noch diejenigen Personen gelten, die bestimmte Kriterien
bezüglich Herkunft und Wohnort erfüllten; nur sie sollten künftig Stellen in der öf
fentlichen Verwaltung besetzen können 9 . Soweit möglich sollten Ausweisungsmaß
nahmen der Entnazifizierung folgen: L'epuration sera, d'autre part, des que les cir-
constances le permettront, suivie de iexpulsion, si possible au-delä du Rhin, de tous
les elements indesirables ayantfait l'objet de sanctions l0 .
Die Umsetzung der Saar-Direktive
Die Saar-Direktive wurde am 24. September Generalverwalter Laffon überreicht.
General Koenig trug ihm auf, Durchführungsbestimmungen zu entwerfen. Erst An
fang November 1945 gab Laffon den Auftrag an seinen Generaldirektor für Verwal
tungsfragen, Maurice Sabatier, weiter: Der Zeitpunkt für die Ausarbeitung konkreter
Pläne sei gekommen 11 . Unter anderem sollten die Bedingungen für eine schnelle und
effektive Entnazifizierung an der Saar (singulierement plus energique en Sarre que
dans les autres Provinces) geprüft werden 12 . Gegenüber Gouverneur Grandval hob
Laffon den besonderen Charakter der saarländischen Entnazifizierung hervor: Je lui
indiquais que nous devions, avant tout, nous attacher ä une epuration rapide, que lä,
plus qu'ailleurs, l'elimination des hauts postes economiques des allemands nazis ou
prussiens s'averait indispensable 13 . Eine Ausweisung solle bei denjenigen Personen
in Frage kommen, deren weiterer Verbleib im Saarland eine Gefahr für die französi
sche Politik darstelle: ... que des mises en residence surveillee nombreuses devraient
etre decidees pour ecarter de cette region les allemands ä l'egard desquels une
8 CIAAA, 25.8.1945 (Anm. 2).
9 Neueinstellungen erfolgten nur, wenn der Bewerber saarländischer Herkunft war oder ernste Bindun
gen zur Saar vorweisen konnte, teilte Grandval im April 1946 Regierungspräsident Neureuter mit; LA
SB RP 12/46.
10 CIAAA, 25.8.1945 (Anm. 2). Verdier hatte bereits in seiner Denkschrift vom November 1944 eine
Ausweisung aller unerwünschten Personen (elements indesirables) und ihre Enteignung zugunsten der
saarländischen Verwaltung vorgeschlagen; Abel Verdier: "La s&uritd de la France et la question sar-
roise. La France sur le Rhin. L£gitimit6, forme et but du r6gime special ä appliquer ä la Sarre. La pr6-
paration de l'introduction du r6gime sarrois", o.D. (November 1944) (16 Seiten); MAE Z EU/Sarre
1944—49 d.10/1-17.
11 Der Kabinettsdirektor General Koenigs, Henri Navarre, berichtete Koenig am 27. Oktober 1945, daß
Grandval die Pariser Instruktionen nur zufällig durch den Generalsekretär des CIAAA, Marcel Berthe
lot, in die Hände bekommen habe. Laffon rechtfertigte sich mit dem Hinweis auf Terminschwierigkei
ten für sein geplantes Treffen mit Grandval; AOFAA CC POL K 3 p.44 u. LAFFON c.13. In seinen
Erinnerungen beschreibt Henri Navarre seine Zeit in Baden-Baden: Le temps des vdrit^s. Paris 1979,
S. 195 ff.
12 In diesem Zusammenhang wollte Laffon Fragen zu den Bereichen der Entnazifizierung, demographi
scher Verschiebungen, Behandlung der Emigranten sowie Kultur- und Wirtschaftspolitik von Sabatier
erörtert wissen. Der Stellvertreter Sabatiers, Perier de F6ral, leitete die verschiedenen Sitzungen der
daraufhin eingerichteten "Commission de coordination des questions concemant la Sarre" im Novem
ber und Dezember 1945; CCFA/CAB/C 2794: Laffon an Sabatier, 6.11.1945; AOFAA LAFFON c.13
u. AOFAA DGAP c.232 p.48.
13 CCFA/CAB/C 2713: Laffon an Koenig, 6.11.1945; AOFAA CC POL III K 3 p.44.