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g«t: t(h)«t lïï 8, IV13
vbergüt: thwt II4
schlueg (in»d.) : genueg X 3
mût : gut (subst.) II2
iödion („Gideon“) : ton2) (inf.) IX s
Für bereits monophthongische Aussprache spricht allein der
Reim:
stund (subst.) : tünd3) VI 9
Somit reimt mhd. uo sowohl auf u wie auf o (siehe die beiden
letztgenannten Belege) ; hält man dazu die überwiegend) ddph-
thongisiche Schreibung dieses Lautes, so kommt man zu dem
Schluß, daß die Monophthongierung des uo zwar begonnen
hat, daß aber die diphthongische Aussprache im Dialektgebiet
unseres Dichters in der Entstehungszeit seiner Dichtungen
noch vorherrschend gewesen ist. Ich gebe die weiteren Belege
für die Schreibung des alten uo-Diphthongen:
rhu (subst.) : zu IIIj
fru : zu : rü V4
genug’ : darzug IV8
mut: gûtt I2,13, IVj, IV,0
rüm : plum VIII4
übermüth : gut III4
mût : tut : plut VI,
tut : plut VI4
grüs : sus fadj.) VITI4
beschüf (verb.) : ruf (s.) VIIIS zu : schu II,4
(vmb den) hüt (sing.) : vber- schuehe : tuche Xr,
miit VII2
Sucher : wücher IV13
fluchen : versuchen II4
mut: gut II,B, X4, 8, 9.
thut: mut III6
buchen „Bücher“ : su¬
chen IItl
Bei mhd. üe läßt sich durch Reimkriterien kaum etwas
entscheiden, die Belege mit üe sind zu selten —, höchstens
durch Rückgriff auf den Diphthongen uo, zu dem üe den Um¬
laut darstellt. Die graphische Wiedergabe des alten Diphthon¬
gen üe geschieht durch ü, ii und (entrundet) ie. Vgl. zunächst:
güt (subst): gemiit (s) XI10
gmiet (subst.): bliegt (von blüegen) XI3 und beniegen
(subst.): fiegen IV 9
kiil (adij.): gefiel (praet.) XI3
2) Siehe auch Michels, Mhd. Elementarbuch 1926, § 282 A. 1.
3) Der Beleg nunne: thüne IIIH 8 ist nicht eindeutig, da mhd.
m/nne und nomine vorkommt, < mlat. nonna.
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