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Einfluß und sein Fortleben im deutschen Meistergesang ein-
gehen. Jörg Schillers Töne waren neben denen der alten
Meister sehr beliebt, und' eine große Zahl von Meistersingern
haben in seinen Weisen gesungen und gedichtet. Meine Quel-
lens'ammhmg, soweit sie keine authentischen Gedichte J.
Schs. selbst entdeckte, hatte dies eine erfreuliche Nebenergeb¬
nis, daß ich mir annähernd eine Vorstellung von der räum¬
lichen und zeitlichen Verbreitung Schillerscher Weisen ver¬
schaffen konnte. Welche Dichter haben nun namentlich nach¬
weisbar Schillersche Töne benutzt? Für diese Frage verweise
ich im einzelnen auf meine Tabelle im Anhang. Im ganzen
kann ich ca. 50 Dichter namhaft machen, von denen bei A.
Dreyer etwa die Hälfte auch schon aufgezählt sind. 'Schiller¬
sche Töne haben benutzt: Veit Weber, Matt bis Zoller, Michel
Müller, Jörg Graff. Hans Sachs, Puschman, A. Österreicher,
B. v. Watt, Kaspar Klipisch, Kaspar Petz, M. Lienhart, Paul
Schmid, Veit Vesselmann, Lienhart Maler, Kilian Loer, Hilp-
rant, Hans Zwirner, Hans Lang, Paul Koehler, Stephan Hei nie,
Jacob 'Sailer, Lorenz Pfaff, Sebastian Braut.70) Zu dieser
Dreyerschen Zusammenstellung füge ich hinzu: Herman
Franck der binder, Bruder Jakob Tietz von Freynstadt, Joerg
Kienast, Pamphilius Gengenbach, Niclaus und Hans Rudolf
Manuel, Niclas und Hans Vogel, Johan Funde, Mattheis Hirtz,
Christopff Bihler, Hans Amolt, Paulus und Niclas Fürst, Jörg
(= Gc) Waitter, M. Waltter, H. Mindlerlein, St. Atigrer, H. L.
Beckh, C. Beckh, D. Wehrlein, Ph. Hager, Hans Winter, Jobst
Zolner, Hans B runer, H. Most, Hans Weidner, D.(aniel)
St(eichelin?); einmal nennt sich schließlich ein „Dr. Sew
Kopff“ als Verfasser eines Liedes im Schüler ton. Ferner kann
ich zu der Dreyerschen Tabelle über Gedichte in Schiller¬
tönen, die aber fast alle von H. Sachs stammen und aus „Hans
Sachs“ hrsgeg. von A. v. Keller-E. Goetze, Bd. XXV aus-
gezogen sind, etwa noch einmal soviel Gedichte hinzufügen,
vgl. meine Ergänzungstabelle im „Anhang“ II. Die datierbaren
70) Ein Gedicht im Schul lerton von Seb. Braut habe ich
nicht auf finden können; „nach Seb. Brant“, d. h. stofflich aus
seinen Werken entnommen, sind einige Meistergesänge gedichtet.