Full text: Studien zum Meistersinger Jörg Schiller

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deke nur noch die angegebenen 6 echten Gedichte J. Schs. Von 
den andern 5 Liedern sind 4 Gedichte nur in Schiller sehen 
Tönen verfaßt und eines sogar (auch nach der Hs.) in Regen¬ 
bogens Briefweise10). In der Hauptsache scheiden Isie für 
meine Arbeit aus. A. Dreyer, der in seinem Aufsatz vorwiegend 
eine gegenüber Goedeke und Bartsch11) kaum erweiterte Zu¬ 
sammenstellung von Schillerschen Gedichten gibt und bespricht, 
beschäftigt sich auch mit dieser Goedekeschen Sammlung 
von Schillergedichten; er erklärt auch das 9strophige Gedicht 
in J. Schs. Maienweise „Ich gib ein 1er dem junge man“12) für 
ein Werk J. Schs; denn dieser nenne sich als Verfasser. Ob¬ 
gleich Dreyer richtig bemerkt, daß Goedekes Titel zu diesem 
Gedicht „Von dem Hausrat“ nicht handschriftlich echt sei13), 
ist die erstere Angabe falsch. Ich finde in dem ganzen Gedicht 
(nach der Hs.) nirgends J. Sch. erwähnt. Damit fallen natürlich 
auch Dreyers Schlüsse auf Grund dieses Gedichtes; er ver¬ 
mutet, „daß der Dichter vermählt war und in ärmlichen Ver¬ 
hältnissen gelebt hat“.14) 
Bei Bartsch11) wurde ich dann auf die Heidelberger Hs. 
392 aufmerksam gemacht, wo ich weitere 4 echte Schillerge- 
schen Bibi, erhalten hat. Der Nürnberger Druck von Jobst Gut¬ 
knecht scheint wirklich nur noch in London vorhanden zu sein. Vgl. 
später S. 30 A. 19. 
10) Aus welchen Gründen sich Goedeke für berechtigt hält, 
gerade dieses (auch nieiht in einem Schillerton stehende)1 Gedieht 
unter Schillers Werke einzureichen, habe ich nicht ermittteln kön¬ 
nen. Ob Regenbogens Briefweise 16- oder 13-reimig ist, da¬ 
rüber vgl. K. Bartsch „Meisterlieder“. An unserer Stelle ist sie 16- 
reimig geschrieben, da die Hs. von Hans Sachs herrührt. Vgl, auch 
dessen Gedichte in Regenbogens Briefweise. 
11) Meisterlieder a. d. Kolm. Hs. hrsgeg., Stuttg. 1862. 
12) Berliner Hs. 414, 4° siehe G Gr. 2 I' 314 nr. 2). 
13) Goedeke u. a. setzen oft solche Überschriften hinzu. Siehe 
auch den Titel „Frau Ehre“ oder „Gespräch mit Frau Ehre“ für 
das Gedicht der Prager Hs. X A 12 (CI. Hätzlerin). Sie geben 
leicht zu Verwechslungen Anlaß und sind für Zitate zum mindesten 
unbestimmt; s- u. S. 32 und Anhang III. 
M) Vgl. auch S. 46/417.
	        
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