Full text: Studien zum Meistersinger Jörg Schiller

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Schilcher19), docli halte ich in diesen Fällen den Artikel im all¬ 
gemeinen für unwesentlich; hier handelt es sich wohl schon 
um direkte Familiennamen, die Eigenbedeutung des Wortes 
„schilchen“ ist verblaßt, das Wort ist zur Formel, zum Fami¬ 
liennamen geworden20). 
Träger dieses Familien namens „Schiller“ treten verhält¬ 
nismäßig früh und verhältnismäßig oft auf. Ich verzeichne 
für ca. 1220—30 einen Henricus Schilhär21); 1246 Heinrich 
Schilcher22) (wahrscheinlich mit dem vorigen identisch); 1287 
Eber, dictus Schylher23); 2/11. 1295 Albrecht Schillichar24); 
„Saec. XIV. ¡neunte“: Ohalavn Schilhaer25 26); Schilher von 
Roevt20), Schilher ze Snitzinge27); 1314 Schilcher28), 1347 
Albrecht u. Wilhelm Schiler29) von Hohen rech berg, 1348 fride- 
rich (Friedreich) de(r) schi 1(c)her30; a. d. 2. Hälfte d. 14. 
19) Einer der „kirchbrebs der Heiligen v. des Gotzhaus ze 
Chamor“ (Oberbayr. Archiv 24/5, Urkunde Nr. 275 [s. Anm. 21 auf 
dieser Seite] vom 6. 12. 1378.) 
20) Einmal heißt es selbst noch hei Jörg Schiller (vergl. das 
Gedicht Nr. V. „Ha Adam vbergieng das bot“): „sang vns jörg der 
sehilchere.“ 
21) Zeugenname unter einer Urkunde aus dem Kloster Inders- 
dorf, das ziemlich mitten zwischen Augsburg und Freising liegt. Ober¬ 
bayr. Archiv 24/5, Urkunde Nr. 44, ca. 1220—30. 
22) Ebenda. Zeugenname a. a. O. Nr. 61 a. d. Jahre 1240. 
23) Ebenda Urkunde Nr. 96 (ebenda ein Br. dictus de Schom- 
egge).. 
24) Bürger von Wasserburg, Zeuge eines Kaufvertrages, unter 
den „Regesten des Frauenklosters Altenhohenau am Inn“: Oberbayr. 
Archiv 59, Urkunde 478. 
25) Einwohner des Fleckens Hesenloch, M. B. 36,2 S. 43 im 
„Urbarium vicedominatus Pfarrkirchen“. 
26) Ebenda S. 46. 
27) Ebenda S. 48. 
28) Oberbayr. Archiv 24/5 Urkunde 112, vgl. A. 21. 22. 
29) In einer Urkunde der Ulmer Stadtbibi., wie mir von dort 
freundlicherweise schriftlich nebenbei mitgeteilt wurde; ebenda er¬ 
wähnt ein Utz Schüler v. Heuchlingen bei Aalen, a. 1375. 
30) Zweimal erwähnt unter Urkunde Nr. 166 u. 167 in den Mon. 
ncjonasterii Schönthal, in der Oberpfalz, östl. v. Reetz.
	        
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