13
Schilcher19), docli halte ich in diesen Fällen den Artikel im all¬
gemeinen für unwesentlich; hier handelt es sich wohl schon
um direkte Familiennamen, die Eigenbedeutung des Wortes
„schilchen“ ist verblaßt, das Wort ist zur Formel, zum Fami¬
liennamen geworden20).
Träger dieses Familien namens „Schiller“ treten verhält¬
nismäßig früh und verhältnismäßig oft auf. Ich verzeichne
für ca. 1220—30 einen Henricus Schilhär21); 1246 Heinrich
Schilcher22) (wahrscheinlich mit dem vorigen identisch); 1287
Eber, dictus Schylher23); 2/11. 1295 Albrecht Schillichar24);
„Saec. XIV. ¡neunte“: Ohalavn Schilhaer25 26); Schilher von
Roevt20), Schilher ze Snitzinge27); 1314 Schilcher28), 1347
Albrecht u. Wilhelm Schiler29) von Hohen rech berg, 1348 fride-
rich (Friedreich) de(r) schi 1(c)her30; a. d. 2. Hälfte d. 14.
19) Einer der „kirchbrebs der Heiligen v. des Gotzhaus ze
Chamor“ (Oberbayr. Archiv 24/5, Urkunde Nr. 275 [s. Anm. 21 auf
dieser Seite] vom 6. 12. 1378.)
20) Einmal heißt es selbst noch hei Jörg Schiller (vergl. das
Gedicht Nr. V. „Ha Adam vbergieng das bot“): „sang vns jörg der
sehilchere.“
21) Zeugenname unter einer Urkunde aus dem Kloster Inders-
dorf, das ziemlich mitten zwischen Augsburg und Freising liegt. Ober¬
bayr. Archiv 24/5, Urkunde Nr. 44, ca. 1220—30.
22) Ebenda. Zeugenname a. a. O. Nr. 61 a. d. Jahre 1240.
23) Ebenda Urkunde Nr. 96 (ebenda ein Br. dictus de Schom-
egge)..
24) Bürger von Wasserburg, Zeuge eines Kaufvertrages, unter
den „Regesten des Frauenklosters Altenhohenau am Inn“: Oberbayr.
Archiv 59, Urkunde 478.
25) Einwohner des Fleckens Hesenloch, M. B. 36,2 S. 43 im
„Urbarium vicedominatus Pfarrkirchen“.
26) Ebenda S. 46.
27) Ebenda S. 48.
28) Oberbayr. Archiv 24/5 Urkunde 112, vgl. A. 21. 22.
29) In einer Urkunde der Ulmer Stadtbibi., wie mir von dort
freundlicherweise schriftlich nebenbei mitgeteilt wurde; ebenda er¬
wähnt ein Utz Schüler v. Heuchlingen bei Aalen, a. 1375.
30) Zweimal erwähnt unter Urkunde Nr. 166 u. 167 in den Mon.
ncjonasterii Schönthal, in der Oberpfalz, östl. v. Reetz.