Full text: Studien zum Meistersinger Jörg Schiller

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Abgesang 
a a a h h ahcha g } Geschrieben und hier 
__,_ s. auch gelesen im Alt- 
a c c d d e e j schiüssei 
Stollenrepetition „vnd der letzt 
(Vers?) 2 mal“ 
Diese Melodie scheint zunächst eine ganz andere zu sein als die 
des „Süßen Tons“, vgl. A. P. und Will III 792, ist es aber nicht. 
Verschiedene grobe Versehen des Abschreibers erzeugen diesen 
falschen Schein-5). 1) In dler Umgebung dieses Schillerschen 
Tons stehen in der Hs. mehrere Gedichte in sog. „Fürstentö- 
nen“ z. B. im Fürstenton Erenpotens 2 Gedichte (bl. 123a und 
124b)‘-°), im Fürstenton Marners 1 Gedicht (bl. 132b). Hieraus 
stammt wohl, infolge Flüchtigkeit des Schreibers, die falsche 
Bezeichnung. 2) Von der 3. Melodiezeile an, weicht die Weise 
dauernd von der des „Süßen Tons“ ab, d. h. wenn man der 
Vorzeichnung Glauben schenkt. Denn die ersten beiden Melo¬ 
diezeilen sind, was schon ziemlich merkwürdig ist, im Tenor¬ 
schlüssel geschrieben (wie auch der ganze „Süße Ton“), alle 
folgenden aber im Altschlüssel, wodurch die ganze weitere Me¬ 
lodie des „Süßen Tons“ einfach nur in die Unterterz gerückt 
wird. Sieht man nur die Noten selbst an, ohne die Schlüssel zu 
beachten, so hat man sofort den unmittelbaren Eindruck, in 
beiden Fällen denselben Ton vor sich zu haben. Der Schreiber 
(Hanns Parst) hat hier eine zweite, gröbere Flüchtigkeit began¬ 
gen, indem er die richtige, durch Striche einz'uschließende25 27) 
Notenlinie verfehlt. Ja, 3) ein drittes Versehen liegt vor in der 
Melodie des Abgesangs; er läßt die 3. Zeile des selbständigen 
Teils des Abgesangs aus und erklärt dafür, daß die 5. Zeile der 
Stollenmelodie 2 X m wiederholen sei. (Frage: wann? Vor der 
Repetition des ganzen Stollens im Abgesang oder nachher?)28). 
25) Dem ja auch R. Staiger erlegen ist. 
2b) Es handelt sich in beiden Fällen um dasselbe Gedicht mit 
denselben Noten. 
27) So wird in meinen Vorlagen der Notenschlüssel gekenn¬ 
zeichnet. . 
28) Außerdem hat Feil. V 182 den Text des Gedichtes ver¬ 
stümmelt und z, T. ganz anders überliefert als A. Puschman, von 
dem es stammt!
	        
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