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Schmitt: „Ja, das fei ein Mädchen von Bliesen gewesen, das
habe sie instruirt. Wie der Herr Dr. Strauß weggegangen war, hat
die Gleichen keine Ruhe gehabt; sie hat mir erzählt, Dr. Strauß habe
ihr gesagt, sie solle die Mutter Gottes fragen. Aber sie wisse schon, was
die Mutter Gottes sagen werde; dieselbe komme heute Abend; sie thue
beten, daß sie komme. Ich sagte: „„Dann brauchst Du ja nicht zu beten,
und wenn Du weist, was sie sagt, brauhst Du nicht zu fragen."" Gret-
cheu sagte: „„Ich trage doch."" Dann habe ich mich mit der Gretchen
zu Belte gelegt. Es war V-11 vorbei und ich war noch wach, ich habe
mich nicht gefürchtet, es war mir doch unheimlich. Die Kunz hat ge¬
schlafen und ist nicht aufgewacht."
Präs.: „Haben Sie ihr das nicht vorgehalten?"
Schmitt: Ja ich habe es ihr vorgehalten, da hat sie sich fast vor
mir niedergewoifen und hat mich angefleht, ich sollte es doch glauben,
daß die Mutter Gottes ihr erschienen sei; ich habe gesagt: „Ich glaube
es nicht!" da hat sie gesagt, „Dir kann man nichts weis machen, Du
bist nicht so dumm, wie die dummen Herren."
Verth. Simons und Bachem bitten, die Zeugin zu fragen, ob
sie die Kinder erst kennen gelernt, nachdem sie mit betn Geheimpolizisten
von Meersch.-Hüllessem zusammen gekommen siien.
S ch in i t t: „Ehe die Kinder mit dem Baron kamen, habe i ch s i e
nicht ge kann t."
Vertheid. Bachem: „Alle heute vernommenen Zeugen
stimmen darin überein, das; sie die Kinder erst kennen gelernt, nach¬
dem zuvor der Geheimpolizist v. Hüll. mit ihnen zusammen gekommen war."
Präs, zu der Schmitt: „Hat die Kunz später noch einmal gesagt,
was sie eigentlich gesehen habe?"
Schmitt: „Ja, ich sollte aber das Versprechen geben, es nicht
weiter zu sagen. Es war lauter Unsinn, es war lauter Trug. Ich habe
Dich zu gern, als daß ich Dich belügen könnte. Dann hat sie mir noch
etwas gesagt, ich entsinne mich dessen nicht mehr. Von ihrer Mutter
hat sie nicht viel gesagt, hat aber nicht gerne gehabt, daß ich ihre Mutter
in den Mund nahm; dann hat sie einmal gesagt: „Ach, meine
Mutter, ach meine Mutter."
Präs.: „In den Akten steht noch: „„Meine Mutter weis; wohl,
warum ich so sage.""
Schmitt: „Ja, das hat sie gesagt."
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