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Gor n.: „Ich weiß das nicht mehr. Im Mai 1876 habe ich ihn
als aus Besserung begriffen erklärt."
Thoemes wünscht, daß in's Protokoll aufgenommen werde, daß
der Arzt seit dem Mai 1876, in welchem er den Kranken für gebessert
oder geheilt hielt, denselben nicht mehr bis zum Juli besucht hat.
Präs, zu Recktenw.: „Deßhalb haben Sie, wenn Sie sich im Mai
und Juli für so gefährlich krank hielten, nicht immer den Doktor gerufen?
Warum haben Sie sich nicht darüber, daß er Sie nicht besucht hat, beschwert ?"
Reckt.: „Ich weiß es nicht."
Bachem wünscht folgende Aufklärung: „Wenn eine solche Krankheit
sich gebessert hat, kann dann nicht in Folge der durch lauge Krankheit einge¬
tretenen Körperschwäche eine Aengstlichkeit des Gemüthes eingetreten sein:?"
Thoemes wünscht, daß Dr. Cornelius befragt werde, ob er in
seinem Tagebuche nicht Notizen über diesen Kranken geführt habe.
Cornel.: „Kein Knappschaftsarzt führt Buch über die Besuche bei
kranken Bergleuten, weil wir kein Interesse daran haben, indem wir ein
festes Gehalt von der Kuappschastskasse beziehen."
Thoein. wünscht, daß dies konstatirt werde, daß der Arzt nicht
Buch über den Recktenw. geführt hat.
Nikolaus Leist ist beschuldigt, den Eltern oder doch den Kindern
zu einem Betrüge durch die That wissentlich Hülfe geleistet zu haben.
Er erklärt, am 6. Juli 1876 eine Erscheinung gesehen zu haben: dieselbe
habe ein schönes faltenreiches Kleid getragen, ihr Antlitz sei weiß ge¬
wesen: er habe sie etwa ein „Vaterunser" lang gesehen: sie habe eine
goldene Krone getragen.
Jakob Leist erklärt in der Hauptsache dasselbe; ebenso Nikolaus
Ames, Johann Klotz und Anton Hahn. Letzterer erklärt, er habe
anfangs von der Sache nichts erzählt, später jedoch sich im Gewissen ver¬
pflichtet gefühlt, Mittheilung davon zu machen. Er bestreitet, daß er den
Draht zur Einfriedigung der Gnadenstelle habe holen lassen.
Hierauf ist die Vernehmung der Beschuldigten beendet, und es folgt
die Verhandlung über den Antrag der Vertheidigung, die 3 Kinder,
welche die Erscheinung gesehen zu haben behaupten, zu vernehmen.
Präsident: „Ich ersehe aus der Zeugenliste, daß auch die drei
Kinder als Schutzzeugcn bezeichnet sind. Mau bringe sie herein. (Dies
geschieht). In den Anklagen ist behauptet, von Seiten der Kinder sei
ein Betrug gespielt worden. Wegen „„Strafunmündigkeit"" konnten sie