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Oelung gespendet habe, was bekanntlich nur dann geschehen darf,
wenn der Geistliche bie Ueberzeugung hat, das; die betr. Person auf den
Tod erkrankt sei; einer Person welche man für gesund halt, die hl. Oelung
zu spenden, wäre ein sündhafter Mißbrauch.)
Präs : „Der Untersuchungsrichter hat Ihnen gesagt, daß die Kinder
vor ihm widerrufen hätten; Sie aber haben in den Zeitungen ge¬
schrieben, von einem Widerruf könne keine Rede sein; also haben Sie
dem Untersuchungsrichter nicht geglaubt."
Neur: „Die Kinder haben mir versichert, daß sie nicht widerrufen
hätten; zur Erklärung des Widerspruchs zwischen den Aussagen des
Untersuchungsrichters und denen der Kinder gibt es vielerlei Möglichkeiten.
Präs.: Es sind ja viele K o n k u r r e n z k i n d e r gegen die Marpinger
Kinder aufgestanden.
Neur.: Ich bedaure sehr, daß man die Sache dieser Konkurrenzkinder
nicht gründlich untersucht hat.
Präs.: Ein Wund er ist etwas, was nicht durch natürliche Kräfte,
sondern nur durch die Einwirkung Gottes möglich ist; weil wir nun
bei Beurtheilung der Mp. Fälle n'cht die Kenntniß aller Naturgesetze
besitzen, so können wir nicht beurtheilen, ob in denselben ein Wunder
vorliegt. Die Ereignisse in Rußland können wir am selben Tage erfahren ;
wenn vor 100 Jahren Jemand behauptet hätte, so etwas könne geschehen,
würde man damals gesagt haben, das sei ein Wunder. Ferner muß
jedes Wunder nützlich und Gottes würdig sein, auch den Men¬
schen in sittlich-religiöser Weise heben. Da das so ist, wie
konnten Sie, Herr Pastor, diese Vorfälle für Wunder halten?
Die Erscheinung soll den ganzen Tag da gesessen haben; was ist
dabei erzielt worden? Ist das Gottes würdig? In der Bibel
sind vereinzelte Wunder erzählt worden, welche in würdiger
Weise gewirkt worden sind; aber in Mp. sollen die Wunder in Masse
fabrikmäßig gewirkt worden'sein. Pascal hat getagt: „zur Zeit Christi
„sind Wunder nöthig gewesen, damit dieser sich als Gottes Sohn aus-
„weise; aber heute sind keine Wunder mehr nöthig, da Christi Werk,
„vollendet ist'" Diese Stelle Pascal's hat ein katholischer Schriftsteller
in einem Werke angeführt, welches vom Pabste gelobt wurde. Es ist
ja auch der Fortbestand des Chistenthums ein beständiges Wunder.
Neu r.: Auch heute wird das Christenthum geleugnet wie früher
und darum sind auch Wunder h e u t r n r ch t ohne Nutzen. Man
kann darum nicht ....