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teur der „Marienblüthen", Cramer, ausgenommen hatte, verlesen.
Ec theilte mit, das; eine Belgierin, die fest an die Erscheinung geglaubt
habe, mit ihren 3 kranken Kindern in Marp. gewesen, dieselben aber
nicht geheilt worden seien. Cramer wünschte, die Kinder mochten die
Mutter Gottes befragen, w e s; h a l b dieselben nicht geheilt worden seien.
Dann wurde e>n Protokoll des Hrn. Cramer verlesen, welches derselbe im
September aufgenommen hat über eine Erscheinung, m welcher der
Teufel zu gleicher Zeit mit der Mutter Gottes, bekleidet nve diese selbst,
im Walde sich gezeigt hat. Der Teufel wäre auch später in der Wohnung der
Hubertus allein erschienen, wobei der Kirchenrechncr Fuchs anwesend gewesen
sei. Ter Teufel habe schwarzes, zottiges Haar'und 4 Pferdefüße gehabt,
sowie ein Kirid aus den Armen. Der Teufel habe sie aufgefordert, vor ihm
nieder zu fallen imb ihn anzubeten; er habe versprochen, die im Zimmer be¬
findlichen Kohlen in Brod zu verwandeln. Anfangs wären die Kinder bange
vor ihm gewesen, als jedoch die Mutter Gottes auch erschienen, hätten sie
Muth gefaßt. Tie Mutter Gottes habe gesagt: „Schlaget ihn, stoßet
ihn!" Die Kinder wären nüt einem Stiefel auf ihn losgegangen und
hätten ihn geschlagen, bis er hinausgelaufen wäre. Bald wäre er wie¬
der an die Thüre gekommen und hätte gesagt: „Laß mich herein, ich bin
kalt, ich werde naß." (Es regnete.) Dann habe er gesagt, „von '•ein
was gesprochen wird, schreibet nichts auf!" — worauf die Mutter Gottes
gesagt, „schreibet Alles auf". — Bald nachher wäre er weggegangen. —
Kirchenrechner Fuchs habe ihm erklärt, er habe keine Notizen darüber geniacht,
weil er der Sache keine g^oße Bedeutung beigelegt habe. Cramer be¬
merkt noch, daß die Aussagen der Kinder sehr verworren gewesen
seien.
Es werden darauf 2 Briefe an Pastor Neur. verlesen von
einer gewissen Dame Trion aus Belgien. In dem ersten dankt
sie Hrn. Pastor Neur. für den empfangenen Brief und bemerkt, das; sie
auch von Herrn Cramer gute Nachrichten bekommen habe. In dem 2.
Briefe bittet sie um genaue Auszeichnung der Merkwürdigkeiten von
Marp. Einige kathol. Zeitungen brächten fast gar nichts darüber. Nun
kommt ein Brief von dem Pastor Dell zu Zell in der Pfalz zur Ver¬
lesung, welcher, für Neur. bestimmt, an die Adresse des Pastors Schneider
gerichtet war und auf der Post in Beschlag genommen wurde. Demselben
war beigegeben ein Brief des Pastor Hammer aus Wolsstein, und ein
Brief uon einem gewissen Hrn. Ridinger an Hrn. Dell. In dem letzteren